Zoo Duisburg will auch weiterhin Delfine halten

Der Zoo Duisburg hat eine neue Chefin. Es wäre die Chance für einen Neubeginn gewesen, doch davon will auch Astrid Stewin nichts wissen. An der Haltung von Delfinen wird festgehalten. Die Tierschutzorganisation Peta kämpft seit Jahren verbissen gegen die Delfinhaltung im Duisburger Zoo – ohne Ergebnis.

Das Delfinarium gilt als die wohl größte Attraktion des Zoos und somit als die wichtigste Einnahmequelle. Der langjährige Zoo-Direktor Achim Winkler hatte daher bereits in den letzten Jahren eine Schließung kategorisch abgelehnt. Seine Nachfolgerin will daran nichts ändern. Mögliche Hoffnungen der Tierschutzorganisation dürften sich damit einstweilen erledigt haben.

Zoo Duisburg will an Delfinhaltung festhalten

„Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um neue Zoogeschichte zu schreiben. Wir hoffen, dass Astrid Stewin Herz zeigt und einen großen Schritt in eine neue Ära macht, in der der Duisburger Zoo kein Gefängnis für Delfine mehr ist“, hatte Meeresbiologin und Peta-Fachreferentin Tanja Breining kürzlich erklärt. Ihrer Meinung nach sind die Becken zu klein, die Tierhaltung nicht artgerecht und die Todesart bei Geburten zu hoch.

Der Duisburger Zoo hat eine gänzlich andere Sicht der Dinge. Zoologisch und auch bei dem Thema Tierschutz sieht sich Astrid Stewin auf der sicheren Seite. „Es gibt keinerlei wissenschaftlich belegbare Grundlage, auf der sich belegen ließe, dass die Haltung unserer Delfine nicht tiergerecht ist. Das Gegenteil ist sogar der Fall. Weltweit anerkannte Fachleute auf dem Gebiet haben unsere Tiere ausführlich beobachtet und konnten keinerlei Verhaltensunterschiede zu Delfinen feststellen, die in freier Wildbahn leben.“

Zoo Duisburg verabreicht Delfinen Psychopharmaka

Die öffentliche Meinung zu der Haltung von Delfinen und Orcas in Tierparks hat sich in den letzten Jahren massiv gewandelt. Galt es früher als besonders exklusiv, die Säugetiere in Zoos zu halten, haben immer mehr Betreiber die Zeichen der Zeit erkannt und die Delfinarien abgeschafft. In Deutschland zeigen der Zoo Duisburg und der Tierpark Nürnberg jedoch immer noch die Tiere.

Frankreich ist da bereits einen Schritt weiter und hat die Haltung von Delfinen und Orcas langfristig verboten. Das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) hatte vor Jahren erwirkt, die Akten der beiden deutschen Delfinarien einsehen zu dürfen. Dabei wurde feststellt, dass in Duisburg innerhalb von nur fünf Jahren mehr als 20 verschiedene Medikamente und Präparate zum Einsatz kamen – darunter auch Psychopharmaka wie Valium. Was Zoo-Chefin Astrid Stewin als „artgerechte Haltung“ bezeichnet, erscheint daher durchaus unklar.

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