Gedenkstätte Sachsenhausen: Horror der Nazizeit erfahren

Die Gedenkstätte Sachsenhausen informiert über das Konzentrationslager, das hier von 1933 bis 1945 eines der größten Konzentrationslager auf deutschem Reichsgebiet war. Am 21. März 1933 entstand mitten im Stadtzentrum von Oranienburg bei Berlin in einer leeren Fabrik das erste Konzentrationslager. Heute informiert die Gedenkstätte Sachsenhausen über die Geschichte des Konzentrationslagers an authentischen Orten. Der Eintritt zur Gedenkstätte Sachsenhausen und den Ausstellungen ist frei.

Das Gelände der heutigen Gedenkstätte Sachsenhausen ist in der Zeit von 1933 bis 1945 eines der größten Konzentrationslager auf deutschem Reichsgebiet. Im sogenannten T-Gebäude befand sich die zentrale Verwaltung aller Konzentrationslager. Im sogenannten „Interessengebiet“ des Lagers und in vielen Nebenlagern waren rund 200.000 Häftlinge untergebracht, die als Zwangsarbeitskräfte in den umliegenden Firmen versklavt und ausgebeutet wurden. Mehrere 10.000 Häftlinge fanden durch unmenschliche Arbeits- und Lebensbedingungen, brutale Behandlung, Folter, Vergasung, Erschießung und medizinische Experimente den Tod.

Im April 1945, die Rote Armee war schon in der Nähe, räumte die SS das Lager und schickte die Häftlinge auf „Todesmärsche“, denen Tausende durch Entkräftung oder Erschießungen zum Opfer fielen. Eine Außenstelle der Gedenkstätte Sachsenhausen erinnert heute an den Todesmarsch mit einer Ausstellung im Belower Wald. Die sowjetische und polnische Armee erreichte am 22. und 23. April 1945 das Lager, in dem noch Hunderte nach der Befreiung an den Folgen der Haft starben.

Von 1945 bis 1950 wurde das Lager dann als Speziallager des russischen Geheimdienstes NKWD genutzt. Dieses Lager war ein sogenanntes Schweigelager. Rund 60.000 Internierte lebten hier unter schwierigsten Bedingungen. Etwa 12.000 von ihnen starben an den Zuständen im Lager, durch Hunger und Krankheit.

1961 wurde das Gelände dann zur Nationalen Mahn- und Gedenkstätte erklärt und zu einem Ort des Mahnens und Gedenkens in der DDR umgestaltet. Seit 1993 ist die Gedenkstätte Sachsenhausen und das Museum Sachsenhausen Bestandteil der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten. In den neunziger Jahren begann die denkmalgerechte Sicherung authentischer Orte, es wurden 13 neue Dauerausstellungen eingerichtet und das Büro Prof. HG Merz entwarf für den zentralen Gedenkort, die Station Z, eine neue Rahmengestaltung.

Die Gedenkstätte Sachsenhausen versteht sich als ein offener Lernort. Hier kann man sich dezentral an Originalplätzen, in Baracken, Zellen und der Verwaltungszentrale über das Konzentrationslager informieren. Im Besucherinformationszentrum werden die Grundlagen für einen Besuch vermittelt und man erhält einen Überblick über die Ausstellungen. Ein Besucherleitsystem bietet weitergehende Informationen und führt Sie zu den einzelnen Orten.

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