Zoo Berlin: Bei Pandas gerät Corona in Vergessenheit

Boris Raczynski

Der Zoo Berlin bietet eigentlich mehr als genug Platz für alle Besucher. Dennoch herrscht vor beliebten Gehegen eine gefährliche Nähe. In ihrer Begeisterung für die tierischen Bewohner halten sich Gäste nicht an den generell geltenden Mindestabstand von 1,5 Metern. Highlights wie das Pandahaus sind deswegen an Wochenenden und an Feiertagen geschlossen. Der Zoo muss sich die Frage gefallen lasse, ob es mit seinem vorhandenen Platzangebot und der teilweise mangelhaften Disziplin der Besucher die Corona-Regeln durchsetzen kann.

Einige Besucher zumindest merkten bereits vor Tagen an, dass es zu voll auf den schmalen Wegen sei. Der Zoo wiederum erklärt, dass die Berliner in den ersten zwei Wochen nach Wiedereröffnung von Zoo und Tierpark eher „verhalten“ reagiert hätten. Insgesamt seien nur 100.000 Tickets verkauft worden. Seit einigen Tagen verzeichne man jedoch einen wachsenden Zulauf, erklärte Sprecherin Katharina Sperling laut Tagesspiegel. Das Besuchervolumen soll mit einer Begrenzung von 6.500 Tickets pro Tag reguliert werden. In normalen Jahren werden im Mai bis zu 20.000 Eintrittskarten täglich verkauft.

In Corona-Zeiten können die Tickets ausschließlich im Internet erworben werden. Die Tageskarten sind datiert und zeitlich begrenzt. Das Vormittagsticket ist von 9 Uhr bis 13 Uhr gültig, das Mittagsticket von 11 Uhr bis 15 Uhr und für den Nachmittag gibt es zwei weitere Vierstunden-Tickets. Der Zoo begrenzt die Ticketverkäufe, kontrolliert aber nicht, ob die Gäste die Anlage nach Ablauf des Zeittickets verlassen. Das Pandemiekonzept funktioniere, erklärt Sperling. Der Zoo biete genug Platz für alle. Vor einigen Gehegen kommt es dennoch zu Menschenansammlungen. Die Erdmännchen sind einfach „zu süß“, wenn sie Männchen machen, sagte zum Beispiel eine junge Frau und nutzte eine Lücke am Geländer zum Fotografieren – die Corona-Hinweisschilder absichtlich missachtend.

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