Bildungsgutschein: Eine Weiterbildung kann sich sowohl beruflich als auch finanziell auszahlen. Bund und Länder sowie individuelle Anbieter haben daher eine ganze Reihe der finanziellen Förderung einer beruflichen Weiterbildung entwickelt. Das was ist ein Bildungsgutschein überhaupt? Wer kann einen Weiterbildungsgutschein beantragen? Ein Bildungsgutschein ist im Allgemeinen ein spezieller Gutschein, mit dem Staat, Länder oder andere Institutionen die Übernahme der Kosten von Weiterbildung, Betreuung, Studium oder Schule garantieren.
Menschen, die mehr aus ihrem Berufsleben machen wollen, müssen in der Regel in eine Weiterbildung investieren. Teilnahmegebühren, Reisekosten und manchmal sogar Verdienstausfall sind nur einige der Kosten, die auf Interessierte zukommen. Für viele Teilnehmer ist eine Weiterbildung dessen ungeachtet der Schlüssel zum beruflichen Erfolg. Ein guter Grund für Bund und Länder unterschiedliche Möglichkeiten der finanziellen Förderung einer beruflichen Weiterbildung zu entwickeln.
Bildungsgutschein – was ist das genau?
Ein Bildungsgutschein ist ein berufsförderndes Angebot der Agentur für Arbeit oder des Jobcenters, bei dem die Kosten für eine berufliche Weiterbildung übernommen werden. Dabei tragen die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter sämtliche Ausgaben für die Weiterbildung und kümmern sich optional auch um eine Weiterzahlung des Arbeitslosengeldes.
Ein Bildungsgutschein ist somit ein ganz besonderer Gutschein, der personengebunden für eine bestimmte Person ausgestellt wird und nicht übertragbar ist. Der Gutschein ist außerdem zeitlich befristet, sodass der Starttermin der Fortbildung zwingend in den für die Förderung bewilligten Zeitraum fallen muss. Der Bildungsgutschein beinhaltet zudem ein definiertes Bildungsziel und wird explizit ausschließlich für eben dieses genehmigt. Menschen, die einen Bildungsgutschein beantragen, werden angehalten, die entsprechende Weiterbildung auch wirklich durchzuführen.
Bildungsgutschein – für wen geeignet?
Ein Bildungsgutschein, bei dem alle Kosten einer Weiterbildung übernommen, klingt erstmal wie eine kostenlose Freifahrtkarte in ein neues Leben. Das mag auch so sein, es gibt allerdings gewisse Voraussetzungen, die erfüllt sein wollen, bevor es mit der gratis Förderung losgehen kann.
Bund und Länder fördern mit dem Gutschein ausschließlich Arbeitnehmer, die entweder arbeitslos sind, von einer baldigen Arbeitslosigkeit bedroht sind oder die einen fehlenden Berufsabschluss nachholen wollen. Ein Bildungsgutschein kann somit nur dann beantragt werden, wenn die Weiterbildung dabei hilft, eine Arbeitslosigkeit zu beenden, eine drohende Arbeitslosigkeit abzuwenden oder ein fehlender Berufsabschluss für die berufliche Eingliederung zwingend nachgeholt werden muss. Der Gutschein sieht daher keine Möglichkeit für Berufstätige vor, sind nebenbei kostenlos weiterzubilden.
Bildungsgutschein – welche Voraussetzungen?
Ein Bildungsgutschein wird zudem nur dann ausgehändigt, wenn die Weiterbildung bestimmte Voraussetzungen erfüllt. Im Umkehrschluss kann mit dem Gutschein nicht jede Weiterbildung gefördert werden. Weiterbildungen müssen explizit für eine Förderung zugelassen sein, was nicht bei allen der Fall ist. Die entsprechende Bildungseinrichtung benötigt auch eine offizielle Anerkennung durch eine fachkundige Institution.
Interessierte können zugelassene und zertifizierte Maßnahmen und Weiterbildungsanbieter zumeist schnell erkennen. Die entsprechenden Anerkennungen werden auf den Webseiten oder in den Informationsbroschüren erwähnt, denn die Zulassung muss nach der Anerkennungs- und Zulassungsverordnung Weiterbildung (AZWV) erfolgt sein. Die Anbieter sind in der Regel überaus kommunikativ und erläutern gerne, wie eine Weiterbildung in ihrem Haus abläuft und welche Vorteile diese bietet.
Bildungsgutschein – wie und was wird gefördert?
Menschen, welche die Voraussetzung für die Förderung ihrer Weiterbildung mit Hilfe eines Bildungsgutscheins erfüllen, können den Gutschein wann immer sie wollen beantragen. Der Aussteller vermerkt dann auf dem Gutschein das Bildungsziel, die Dauer der Gültigkeit und den regionalen Geltungsbereich. Der Bildungsgutschein enthält außerdem Angaben zu Kosten, die von der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter übernommen werden.
Zu den in der Regel übernommenen Kosten zählen Weiterbildungskosten, Fahrtkosten, Fortführung des Arbeitslosengeldes, Kosten für Lernmaterial sowie Kosten für Unterkunft, Verpflegung oder Kinderbetreuung. Interessierte sollten zudem beachten, dass wenn sie während ihrer Arbeitslosigkeit eine Weiterbildung mit einem Gutschein durchführen, etwaige Kosten für Kranken-, Renten-, Pflege- und Unfallversicherung übernommen werden.
Bildungsgutschein – wie wird Gutschein beantragt?
Ein Bildungsgutschein kann ausschließlich bei der Agentur für Arbeit oder bei dem Jobcenter beantragt werden. Die zuständigen Mitarbeiter erfüllen dabei eine sogenannte „Kann“-Leistung, was bedeutet, dass Antragsteller keinen Rechtsanspruch auf die Ausstellung eines Gutscheins haben. Interessierte sollte daher ihrem Ansprechpartner im Voraus mitteilen, dass sie eine berufliche Weiterbildung absolvieren wollen.
Der Arbeitsvermittler wird dann prüfen, ob alle Voraussetzungen für die Förderung erfüllt sind. Menschen, die sich einen Bildungsgutschein sichern wollen, müssen zwingend einen Beratungstermin bei der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter wahrnehmen, da nur derart ein Antrag ausgestellt werden kann. Die folgenden Unterlagen werden benötigt: Informationen zur Weiterbildung und dem Bildungsträger, Nachweis bisherigen Bewerbungen und Informationen über die Berufschancen im Abschluss an die Weiterbildung.
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