Tiergarten Schönbrunn: Die zwei Großen Pandas Lan Yun und He Feng sind im Zoo der Stadt Wien angekommen und sollen sich nun einleben. Die Tiere wurden aus der Panda-Station Dujiangyan in der chinesischen Provinz Sichuan nach Österreich überführt. Ziel der Aktion ist die Fortführung einer langjährigen internationalen Kooperation zum Artenschutz des Großen Pandas, der in der Wildnis nach wie vor als gefährdete Tierart gilt.
Begleitung und Vorbereitung des Transports
Der Direktor des Tiergartens, Dr. Stephan Hering-Hagenbeck, reiste persönlich nach China, um an der offiziellen Abschiedszeremonie teilzunehmen und den Transport zu begleiten. Auch zwei erfahrene Mitarbeitende des Tiergartens, Revierleiterin Dr. Gerlinde Hillebrand und Tierpflegerin Mag. Renate Haider, waren vorab vor Ort, um sich mit den Tieren und ihren Gewohnheiten vertraut zu machen.
Während des direkten Fluges von Chengdu nach Wien wurden die Pandas regelmäßig mit Bambus, gedämpftem Bambusbrot und Wasser versorgt. Tierarzt Yang Haidi und Pflegerin Haider konnten den Gesundheitszustand der Tiere während des Transports überwachen. Die Ankunft am Flughafen Wien-Schwechat verlief reibungslos – ein spezialisiertes Team der Frachtabfertigung übernahm die schnelle und sichere Weiterleitung in den Zoo.
Panda-Schutzprojekt seit 2003
Bereits seit 2003 arbeitet der Tiergarten Schönbrunn im Rahmen einer Kooperation mit der China Wildlife Conservation Association (CWCA) an der Erhaltung des Großen Pandas. Im Juni 2024 konnte die Zusammenarbeit um weitere zehn Jahre verlängert werden. Laut Hering-Hagenbeck ist dies ein wichtiger Schritt, um den nachhaltigen Schutz dieser bedrohten Tierart sicherzustellen.
„Wir sind stolz, unseren Beitrag zum Schutz und Erhalt des Großen Pandas zu leisten“, so der Tiergartendirektor. „Mit dem neuen Paar möchten wir das Bewusstsein für diese Tierart stärken und einen Beitrag zur internationalen Arterhaltung leisten.“
Die neuen Bewohner: Lan Yun und He Feng
Die Pandas Lan Yun (weiblich, „Anmut einer Orchidee“) und He Feng (männlich, „Hauch von Lotus“) wurden im Jahr 2020 in chinesischen Forschungsstationen geboren. Sie sollen künftig als Botschafter ihrer wildlebenden Artgenossen im Wiener Zoo wirken. Da Große Pandas Einzelgänger sind, werden sie getrennte Anlagen bewohnen.
Aktuell befinden sich beide Tiere zur Quarantäne und Eingewöhnung in den Innenbereichen. Eine erste öffentliche Präsentation ist für Mitte Mai vorgesehen. Dann soll auch die neu gestaltete Panda-Anlage feierlich wiedereröffnet werden. Zur besseren Eingewöhnung begleitet ein vertrauter Pfleger aus China das Panda-Paar in den ersten Wochen in Wien.
Hintergrund zur Pandapopulation
In den 1980er-Jahren lebten laut chinesischen Angaben nur noch etwa 1.100 Große Pandas in freier Wildbahn. Durch gezielte Schutzmaßnahmen ist diese Zahl auf etwa 1.900 Tiere angewachsen. Neben dem Habitatsschutz spielen Zuchtprogramme und internationale Kooperationen, wie sie auch der Tiergarten Schönbrunn pflegt, eine wichtige Rolle beim Erhalt dieser Art.
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