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Elefantöse Rettungsaktion im Elefantengehege: Lina, so heißt die betagte Elefantendame, konnte nicht mehr aus eigener Kraft aufstehen. Eine nicht bloß missliche, sondern auch lebensgefährliche Situation für die Elefantenkuh. Durch das hohe Eigengewicht des Tieres, immerhin dreieinhalb Tonnen, drohte die Gefahr von Organversagen mit tödlicher Folge.
Die Elefantenpfleger des Karlsruher Zoos versuchten mit allen Kräften und technischen Hilfsmitteln, wie Hebekissen und Kränen, das gewaltige Tier wieder aufzurichten. Es ist ihnen nicht gelungen. Lisa hatte sich nämlich zwischen Metallgittern verkeilt, wodurch die Rettungsversuche vereitelt wurden.
Zoo Karlsruhe: Feuerwehr befreit Elefantendame
Die Feuerwehr wurde gerufen. Diese verfügt über entsprechende Ausrüstung und konnte somit eins der Gitter entfernen, in denen sich die Elefantenkuh verkeilt hatte. Das war die Voraussetzung, um Lisa wieder aufrichten und auf die Beine stellen zu können. Die Rettungsaktion dauerte fünf Stunden.
Der Zeitfaktor war relevant. Da wenige Stunden in Liegeposition ausreichen, um wegen des hohen Gewichtes ein Organversagen hervorzurufen, war allerhöchste Dringlichkeit geboten. Vor allem weil niemand wusste, wie lange die 45-jährige Lina bereits in dieser Position verharrte ehe man sie so vorgefunden hatte.
Lina gesund, Mitarbeiter glücklich = alles gut!
Die Erleichterung wird in den Worten des Zoodirektors Matthias Reinschmidt spürbar. „Wir sind alle überglücklich, dass wir dem Tier so helfen konnten.“ In Karlsruhe haben vier ältere Asiatische Elefanten eine Altersresidenz gefunden. Der 62 Jahre alten Elefantendame „Rani“ konnten die Pfleger bereits mehrmals aufhelfen.
Rettung in letzter Not. Das war Dramatik pur im Karlsruher Zoo. Der Elefantenkuh Lina geht es gut. Die Mitarbeiter des Zoos, vor allem die Elefantenpfleger konnten erleichtert aufatmen. Zoo-Geschäftsführer Andreas M. Casdorff konnte Entwarnung geben. Das Zooleben nahm wieder seinen gewöhnlichen Alltag auf. Ende gut alles gut.
Kritik an Elefantenhaltung des Zoos – berechtigt?
Der Zoologische Stadtgarten Karlsruhe, so heißt der Zoo im ganzen Wortlaut, sieht sich immer wieder mal harscher Kritik ausgesetzt. Solche Kritik trifft den Zoo besonders hart, ist er doch seit Jahrzehnten sehr bemüht um das Wohl von Elefanten. Dabei geht es nicht nur darum, vielen Menschen das Lebewesen Elefant im Zoo näher zu bringen.
Der Karlsruher Zoo beteiligt sich unter anderem sehr aktiv am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) des Asiatischen Elefanten. Die fortschreitende Zerstörung ihres natürlichen Lebensraumes, der Klimawandel, Wilderei und andere durch den Menschen verursachte Veränderungen haben den Asiatischen Elefanten arg zugesetzt.
In Zahlen ausgedrückt: In den vergangenen 60 Jahren ist ihr Bestand in freier Natur von über 150.000 Tieren auf nur noch 30.000 – 50.000 geschrumpft. Deshalb setzt sich der Zoo Karlsruhe auch stark für den Erhalt des natürlichen Lebensraums und der Schaffung und Erhaltung von großen Schutzgebieten ein, und betreibt darüber hinaus gezielte Umweltbildung.
Die Tierschutzorganisation PETA initiierte gar ein Verfahren gegen den Zoo Hannover. Sie hatte effektiv im April 2017 Strafanzeige gestellt. PETA steht für „People for the Ethical Treatment of Animals“. Es liegt somit in der Natur der Sache, dass sich die Organisation häufig Zoos annimmt.
Nun wurde von PETA besonders der direkte Umgang der Pfleger mit den Tieren kritisiert. Die von PETA eingereichten Videos, die der Beweisführung dienen sollten, stellten sich jedoch als selektiv heraus. In der Tat waren es einzelne, aus dem Zusammenhang gerissene Videosequenzen aus dem Zeitraum September/Oktober 2016.
Leider erhalten solche Aktionen eine Eigendynamik, die sich zu einem Empörungstsunami entwickelt. Die Videoaufnahmen hatte PETA ebenfalls dem Magazin „Report Mainz“ zukommen lassen, die am 4. April vom „Report Mainz“ ausgestrahlt wurden. Zeitgleich startete PETA eine umfangreiche Kampagne gegen den Zoo. Kombinierte Ruf- und Geschäftsschädigung.
Die Staatsanwaltschaft Hannover hat das von PETA initiierte Verfahren gegen den Zoo Hannover mittlerweile eingestellt. Begründung: Nach Sichtung sämtlicher Unterlagen und des „vollständigen“ Videomaterials konnte kein Tatbestand der Tierquälerei festgestellt werden. Der Zoo hatte solche Vorwürfe sowieso von Anfang an bestritten.
Aber nicht nur, dass die Vorwürfe jeglicher Grundlage entbehrten. „Im Rahmen der durchgeführten Untersuchungen wurden diesbezüglich bei unseren Elefanten weder Verletzungen noch Verstörungen oder ein Vermeidungsverhalten gegenüber den Pflegern festgestellt. Im Gegenteil, es wurde ein intensives Vertrauensverhältnis bestätigt“, so Zoo-Geschäftsführer Casdorff.
Es ist also „amtlich“ erwiesen: Keine Tierquälerei in der Elefantenhaltung im Zoo Karlsruhe. In der einberufenen Pressekonferenz konnte Casdorff denn auch erleichtert und bestätigt berichten: „Wir sind sehr froh, dass wir uns jetzt zu den Vorwürfen äußern und vieles richtigstellen können.“
Der Fall Lina ermöglichte es dem Zoo Karlsruhe, nochmals deutlich auf einen relevanten Aspekt hinzuweisen: Der Zoo versteht seine Elefantenhaltung als Altersresidenz. Lina wurde übrigens erst im Februar in den Zoo aufgenommen, nachdem man den Dickhäuter in sehr schlechtem Zustand aus einer Privathaltung übernommen hatte.
So wichtig PETA und alle anderen Tierschutzorganisationen sind: Vielleicht dient dieser Vorgang auch dazu, diesen Organisationen eine „glücklichere“ Hand in deren Kritik gegen Tierquälerei zu wünschen. Es ist niemandem geholfen, wenn die Falschen kritisiert werden … vor allem keinem Tier.
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