Zoo-Direktor Miguel Casares ist erst seit rund 100 Tagen im Amt. Vor dem Römer-Kulturausschuss schlug er jetzt Alarm. Der Zoo Frankfurt sei mit seinen bis zu 145 Jahren Gebäuden und Gehegen teilweise „hoffnungslos veraltet“. Würden nicht schnellstens Maßnahmen ergriffen werden, „wird der Zoo verkümmern, viellicht sogar untergehen“, erklärte der 51-jährige Wissenschaftler.
Casares stellte daher einen Drei-Phasen-Plan zum Neubau wichtiger Anlagen bis zum Jahr 2032 vor. Die Nashorn-Anlage im Frankfurter Zoo hat bereits 145 Jahre auf dem Buckel, die Affen leben in einem 56 Jahre alten Haus und die Giraffen-Anlage wurde vor 65 Jahren eröffnet. Von den insgesamt 25 Anlagen des Zoo seien 14 weit über 50 Jahre alt, führte der Zoo-Leiter aus.
Zoo Frankfurt in einem kritischen Zustand
Casares fand durchaus deutliche Worte. Seiner Meinung nach stehe man an einem kritischen Punkt. Ein großer Name stehe auf dem Spiel und wenn es nicht zeitnah Veränderungen geben würde, müssten Tiere abgeschafft werden. Bei einem Rundgang durch den Zoo führte der Zoo-Direktor den Stadtverordneten das Debakel plakativ vor Augen.
Die Politiker besuchten unter anderem den beengten Keller des 145 Jahre alte Nashorn-Hauses, bei dem Wassereinbrüche eher Regel denn Ausnahme sind und dessen Stromversorgung permanent Probleme bereitet. „Wenn eine Art weg ist, ist sie weg“, zitierte der engagierte Zoo-Leiter den Generaldirektor des Museums Senckenberg, Volker Moshbrugger. Casares fordert ausreichend Finanzmittel von der Stadt und verwies auf einen ersten Erfolg: Zur Finanzierung eines ersten Zoo-Konzepts bis Anfang 2019 konnte Casares die KfW-Stiftung mit Sitz in Frankfurt gewinnen.