Sportwetten: Fakten und Alternativen während der Corona-Pandemie

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Sportwetten sind ein Milliardenmarkt und genau diesem ging es in den ersten Wochen nach Ausbruch der Coronakrise überhaupt nicht gut. Inzwischen hat er sich ein klein wenig erholt und zudem Alternativen hervorgebracht, die man bislang nicht für möglich gehalten hätte. Corona-bedingte Geisterspiele brachten in den letzten Monaten unerwartete Herausforderungen mit sich. Gewinner der Situation ist eine Randsportart, die vermutlich bisher nicht von vielen allzu ernst genommen wurde. Der Markt für Anbieter wie Mobilbet hat sich inzwischen von den Überraschungen erholt und Anbieter blicken nach einen zwischenzeitlichen Totalverlust wieder optimistischen in die Zukunft.

„Wir sind von der Normalität noch ein ganzes Stück entfernt. Der Re-Start der Bundesliga war natürlich sehr erfreulich, dennoch sind die Umsätze erst bei etwa zwei Dritteln des Niveaus vor Corona“, erklärt Mathias Dahms, Präsident des Deutschen Sportwettenverbands. Die bislang erfolgsverwöhnte Lobby-Vereinigung war in den letzten Jahren eigentlich stets ein Garant für positive Nachrichten. Der Gesamt-Wetteinsatz in Deutschland war im Jahr 2019 ohne ein wirkliches Fußball-Großereignis wie Weltmeisterschaft oder Europameisterschaft auf einen Rekordwert von 9,3 Milliarden Euro geklettert. Damit hatte sich das Volumen innerhalb weniger Jahre verdreifacht. Dann kam Corona, Live-Sport fiel aus und die Aktienkurse der Anbieter gingen auf Talfahrt.

Aktive Teilnehmer an Sportwetten schauten ebenfalls ins Leere und suchten geradezu verzweifelt nach Alternativen zu Ballsportarten. So kam es, dass Tischtennis quasi über Nacht zu einer ungeahnten Popularität aufstieg. Claus Retschitzegger von Bet-at-Home bestätigte laut Westdeutsche Zeitung, dass das Spiel in Sachen Wetten alle Rekorde brach. Retschitzegger ergänzte, dass man außerdem davon profitieren würde, dass knapp 60 Prozent des Umsatzes mit Gaming, Casino-Spielen und Poker generiert würden. Der Aktienkurs steht mittlerweile wieder deutlich über dem Niveau von Mitte März 2020.

Alles wie früher und damit gut ist damit aber noch lange nichts, da sich Sportwettenanbieter generellen Konsumtrends nicht entziehen können. „Geld für Sportwetten kommt aus dem Freizeitbudget und Freizeit ist in den Köpfen der Menschen noch nicht wieder richtig angekommen“, meint Dahms. Sorgen um Zukunft und Arbeitsplatz sowie die Einschränkungen im Alltag würden großen Einfluss auf das Wettverhalten haben. Die „Geistesspiele“ seien zudem eine große Herausforderung gewesen. Zur Berechnung der Quoten lagen Daten zu Spielen ohne Zuschauer nur rudimentär vor. „Nach einer Anlaufphase von drei bis vier Spieltagen waren die Wahrscheinlichkeiten sehr gut berechnet. Das haben die Buchmacher gut gemacht“, sagt Michael Monka, Betreiber des Portals „Youpriboo“.

Die immens wichtige Bedeutung des Fußballs wird gerade in Zeiten der Corona-Pandemie deutlich. Ein Tipico-Sprecher sieht den Anteil der Sportart bei „mehr als drei von vier Wetten“. Dahms geht weiter und hält über 90 Prozent für realistisch. Die verlängerten nationalen Saisons und die im August 2020 geplanten europäischen Wettbewerbe sorgen dafür, dass das Sommerloch ausbleibt. „Da kann ein Teil des verlorenen Umsatzes aufgeholt werden, das kann ein Restaurantbesitzer nicht“, erklärt Dahms. Die Schere zwischen stationären Wettbüros und Online-Plattformen ging in den letzten Monaten noch weiter auf. Anfang Mai 2020 durften die ersten Wettbüros wieder öffnen, aufhalten dürfen sich Kunden dort jedoch nicht. So gehen der soziale Faktor und Umsatz verloren und die Spieler wandern ins Internet ab.

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Boris Raczynski

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Boris Raczynski

Boris ist als der Herausgeber für Redaktion und Konzeption der Gutschein-Zeitung.de verantwortlich. Freizeitpark Gutscheine sind sein Steckenpferd und so durchstöbert er gemeinsam mit dem Team täglich das Internet nach tollen Schnäppchen und Rabatten. Freizeit verbringt er bevorzugt mit der Familie. Hobbys sind wichtiger Bestandteil seines Lebens: Bei Reisen fernab vom Mainstream und in der Natur geht ihm das Herz auf. Zudem beschäftigt sich Boris mit 8-Bit-Konsolen und leitet ein Naturschutzprojekt. Sein Motto: Mist, dass der Tag nur 24 Stunden hat!

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