RömerMuseum: Römisches Altertum hautnah erleben

Boris Raczynski

Die Museumslandschaft in Nordrhein-Westfalen bietet eine besondere historische Attraktion: Das RömerMuseum im Archäologischen Park Xanten. Das RömerMuseum gehört zu den 42 Projekten, die im Rahmen des Wettbewerbs „best architects 09“ ausgezeichnet wurden.

Der moderne Museumsbau aus Stahl und Glas wurde nicht irgendwo errichtet, er steht an historischer Stätte auf dem Gelände der ehemaligen römischen Metropole Colonia Ulpia Traiana im Archäologischen Park Xanten. Er erhebt sich über den ausgegrabenen Fundamenten der Eingangshalle des römischen Stadtbads und entspricht in Größe und Gestalt dem antiken Vorbild.

Die Ruinen der angrenzenden Baderäume sind von einem Schutzbau überdeckt, dessen Maße und Strukturen ebenfalls das antike Gebäude nachzeichnen. RömerMuseum und Thermenschutzbau bilden somit ein einzigartiges Ensemble, das die Dimensionen und das Aussehen der großen römischen Thermenanlage für die Besucher erlebbar macht.

Das RömerMuseum gehört zu den 42 Projekten, die im Rahmen des Wettbewerbs „best architects 09“ ausgezeichnet wurden. Den Entwurf für das Museum lieferte das Kölner Architektenbüro Gatermann + Schossig. Der „best architects“ Award zeichnet jährlich Architekten aus dem deutsch-sprachigen Raum aus. Eine Jury vergibt Auszeichnungen in insgesamt fünf Kategorien.

Nicht nur architektonisch ist das RömerMuseum ein Hingucker, auch im Inneren des RömerMuseums mit seiner Länge von 70 Metern und seiner Höhe von 20 Metern werden die eindrucksvollen Dimensionen der antiken Architektur erfahrbar. Ein Großteil der Ausstellung ist auf frei im Raum abgehängten Rampen und Ebenen untergebracht, die immer wieder überraschende Perspektiven bieten.

Die Ausstellung führt als chronologischer Rundgang von der Zeit Cäsars bis zur Frankenzeit durch die ereignisreiche römische Geschichte Xantens. Die Besucher vom RömerMuseum treffen auf die ersten Legionäre, die kurz vor der Zeitenwende am Rhein eintrafen, erleben die dramatischen Auswirkungen weltpolitischer Ereignisse in Rom auf die abgelegene Region am Niederrhein und werden Zeuge vom Aufstieg und Niedergang der römischen Stadt Colonia Ulpia Traiana, die um das Jahr 100 n. Chr. auf Xantener Boden gegründet und in der Spätantike von den Franken zerstört wurde.

Über 2.500 Exponate und moderne Medien zeichnen auf rund 2.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche im RömerMuseum ein lebendiges Bild des römischen Alltags in Germanien. Unter den gezeigten Funden beeindrucken besonders die Überreste eines römischen Schiffes, das in zwölf Metern Höhe frei schwebend im Raum hängt. Weitere Höhepunkte der Ausstellung sind eine prächtige großformatige Wandmalerei und das bislang älteste und am besten erhaltene römische Geschütz. Spanische Ölamphoren fehlen ebenso wenig wie Silbergeschirr, Keramik und der bedeutende Bestand an Waffen und Ausrüstung der römischen Armee.

An zahlreichen Punkten der Ausstellung im RömerMuseum gibt es besondere Hinguck- und Mitmach-Angebote für Kinder. Mit dem Kinderpass die eigene Identität entdecken: römisch, germanisch oder doch lieber modern? An ausgewählten Stationen können Kids wählen und sich den passenden Stempel in den Pass drucken lassen.

Im RömerMuseum sind alle Sinne gefragt: Man kann Gladiatoren zuhören, das Daumenkino erproben, Gerüche bei den Thermen ausprobieren und die Rüstung eines Legionärs anlegen. Was ist ein Göffel? Ausgesuchte Ausstellungsstücke werden mit speziellen Kinderbeschriftungen erläutert – auch für Erwachsene interessant.

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