Nordwolle Museum: Vom Aufschwung bis zur Stilllegung

Boris Raczynski

Nordwolle Museum: Der Förderkreis wurde 1988 unter anderem von ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Nordwolle gegründet. Das Industriemuseum auf dem Gelände der ehemaligen Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei wird unter dem Motto „Neues Leben für Industriedenkmal“ gefordert und unterstützt.

Stadt- und Industriegeschichte erleben

Das in Europa einmalige, denkmalgeschützte Gelände, indem einst die Norddeutsche Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei ihren Sitz hatte, präsentiert nun die Delmenhorster Stadt- und Industriegeschichte.

Einer der architektonischen Höhepunkte wird durch das Turbinenhaus aus dem Jahr 1902 gebildet. In der historischen Halle, die früher als Kraftzentrale diente, werden heute Lesungen, Konzerte und Theateraufführungen veranstaltet. Auch Sonderveranstaltungen werden regelmäßig angeboten.

Das Außengelände der ehemaligen Fabrik lädt Besucher zu einem Rundgang ein, indem die historische Bausubstanz bestaunt werden kann. Durch illustrierte Texttafeln erhalten Gäste viele Informationen zu den Gebäudekomplexen, die noch vorhanden sind. Dabei handelt es sich unter anderem um Arbeitshäuser, Produktionshallen und Unternehmervillen.

Das Fabrikmuseum

Auf rund 2.300 Quadratmetern Fläche wird die Entwicklung der Fabrik Nordwolle gezeigt. Gegründet wurde die Nordwolle im Jahr 1884 von der Bremer Unternehmerdynastie Lahusen und wuchs bis in die 1920-er Jahre zum weltweit tätigen Textilkonzern.
In der Ausstellung im Fabrikmuseum befinden sich zum Teil noch funktionstüchtige Maschinen und viele Originalobjekte, die den Produktionsablauf, den Arbeitsalltag und die betriebliche Organisation aufzeigen.

Vor allem der Zusammenbruch des Konzerns im Jahr 1931 bis zur endgültigen Stilllegung im Jahr 1981 ist ein Thema, das detailliert aufgezeigt wird. Außerdem ist die anschließende Wandlung der Branche ein Aspekt der Ausstellung.

Das Stadtmuseum

Das Stadtmuseum lädt Besucher zu einer Zeitreise ein. Es beginnt mit vorzeitlichen Relikten und der Gründung der mittelalterlichen Burganlage und führt bis ins 20. Jahrhundert der Delmenhorster Stadtgeschichte.

Typische Berufe wie Zigarrenmacher und Korkenschneider werden in der Dauerausstellung ebenso präsentiert wie der Übergang des Ackerbürgerstädtchen zum größten Standort der Industrie.

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