Hansa-Park Winterpause: fit machen für die Saison 2018

Boris Raczynski

Ein geschlossener Freizeitpark im Winter wirkt auf den ersten Blick wie eine verlassene Goldgräberstadt am Klondike River. Alles steht still. Keine ausgelassene Menschen, die vor Freude jauchzend von Attraktion zu Attraktion sausen. Keine staunenden Kinderaugen, die vor Begeisterung ganz weit aufgerissen sind. Keine entspannten Großeltern, die ihre Enkel interessiert und dabei stets wachsam im Auge behalten.

Der erste Blick täuscht. Der Arbeitstag beginnt und es kommt Bewegung in den Park. Die Mitarbeiter schwärmen aus. Jeder weiß genau, wo er hin und was er tun muss. Die Vorbereitungen für die kommende Saison 2018 laufen auf Hochtouren. November bis März sind die arbeitsreichsten Monate für Techniker, Gärtner und andere Fachleute im Freizeitpark.

Hansa-Park: Betriebsamkeit in der Winterpause

Emsig wie die Bienen zerlegt das Technikteam die Fahrgeschäfte. Alles kommt auf den Prüfstand, wo mit modernster Technik jede Materialermüdung, jeder Haarriss und jedes überdrehte Schraubgewinde aufgespürt und wieder instand gesetzt oder bei Bedarf durch ein neues Teil ausgetauscht wird.

Henrick Kazanczuk hat den vollen Durchblick. Er kennt quasi jede Schraube und jedes Rädchen mit Vornamen. Der nunmehr 64-jährige Kazanczuk ist der Technikchef im Hansa-Park und arbeitet mittlerweile fast schon vier Jahrzehnte im Park. Den Aufbau der sieben im Park befindlichen Achterbahnen hat er mit vorgenommen.

Attraktionen werden geprüft und gewartet

Allein die Achterbahnen bestehen aus mehreren zehntausend Einzelteilen, die in einem Zeitraum von ca. sechs Wochen komplett abgebaut werden. In den mit allen nötigen Prüfgeräten und Werkzeugen ausgestatten Werkstätten wird jedes Teil auf Herz und Nieren geprüft.

So zum Beispiel auch die Stahlachterbahn Fluch von Nowgorod, die wenn in Betrieb durch einen Nachbau des Nowgoroder Kremls saust. Nun liegt sie demontiert in der Werkstatt. Momentaufnahme von Kazanczuk: „Wir prüfen gerade, ob die Hydraulik in Ordnung ist und die Bügel richtig schließen.“

Jedes der Fahrgeschäfte im Freizeitpark in Sierksdorf im Kreis Ostholstein wird akribisch inspiziert. Pressechefin Claudia Leicht dazu: „Wir nutzen die Zeit, in der der Park geschlossen ist, für die sogenannte Winterrevision. Dabei werden alle Fahrgeschäfte komplett zerlegt und kontrolliert.“

Dabei kann sie sich voll und ganz auf die Spezialisten verlassen. Böse Überraschungen gibt es Dank der langjährigen Erfahrung vieler Techniker bei den Inspektionen nie. „Die meisten von uns sind schon so lange dabei, dass sie die korrekten Fahrgeräusche im Ohr haben. Wir hören sofort, wenn etwas nicht in Ordnung ist“, sagt Experte Kazanczuk.

Mit welcher Gründlichkeit die Revision vorgenommen wird, sieht man an der Erklärung von Bernd Knobloch, der gerade in einer Grube unter einem Achterbahnwagen des „Kärnan“ steht: „Ich habe an den Verbindungen ein starkes elektromagnetisches Feld erzeugt und ein fluoreszierendes Prüfmittel aufgesprüht. Wenn es irgendwo Risse gibt, sammelt sich dort die Flüssigkeit und wird unter Schwarzlicht sichtbar.“

Spaß ist wichtig, aber Sicherheit hat höchste Priorität. Im Hansa-Park wollen Betreiber und Techniker einfach ganz sicher gehen, dass nichts passieren kann. Wie ernst dieser Aspekt genommen wird, macht Kazanczuk deutlich: „Wir gehen mit unserer Revision weit über die Vorgaben der Hersteller hinaus.“

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Am 29. März 2018 werden die Tore des Hansa-Parks wieder für die spaßsuchenden Besucher geöffnet. Kurz vor Eröffnung jedoch nimmt nochmals der TÜV sämtliche Fahrgeschäfte genauestens unter die Lupe. Annika Burchard, Pressesprecherin des TÜV Nord führt aus: „Als Fliegende Bauten unterliegen Fahrgeschäfte dem Bauordnungsrecht und müssen jährlich geprüft werden, um eine Betriebserlaubnis zu bekommen.“

Dieser ersten ca. eine Woche lang dauernden Prüfung folgt eine zweite im Mai, die ebenso lange dauert. „Dann werden Fahrversuche unter echten Betriebsbedingungen gemacht, um die Fahrwerte noch einmal zu prüfen“, sagt Kazanczuk. Nach dieser minutiösen Prüfung steht einem ungetrübten Fahrspaß nichts mehr im Wege.

Wer schon mal den Hansa-Park besucht hat, durfte sich an der Vielfalt der Blumen und Pflanzen, Bäume und Sträucher sowie den vielen großzügig bepflanzten grünen Flächen ergötzen. Das ist alles freilich kein Wildwuchs, sondern durch fleißige Hände von Gartenbau-Fachleuten entstanden.

Hansa-Park Gutschein
Ein Freizeitpark unmittelbar am Meer.

Das ungefähr 460.000 Quadratmeter große Gelände des Parks muss ebenfalls über die Wintermonate gebracht werden, damit es bei Saisonbeginn wieder in allen möglichen Farben erstrahlen kann. Hier wird wirklich ein großer Aufwand betrieben um diesem an der Ostsee gelegenen Freizeitpark einen natürlichen Teppich zu verschaffen.

Tausende Blumenzwiebeln müssen gepflanzt werden. Beete müssen umgegraben oder ein Bodenaustausch vorgenommen werden. Büsche, Hecken und Bäume müssen zurückgeschnitten werden. Topfpflanzen und Pflanzentöpfe müssen frostsicher gelagert werden. Hunderte Kubikmeter Laub müssen aus dem Park entfernt werden.

Die neue Parksaison wird daher auch eine Augenweide sein. Sowohl für die regulären Besucher des Parks als auch für die Gäste, die sich in den Ferienwohnungen direkt neben dem Park eingemietet haben, im „Hansa-Park Resort am Meer“. Die Ferienwohnungen sind architektonisch im sehr ansprechbaren skandinavischen Stil errichtet.

Nicht alle Freizeit-Parks machen Winterpause

Längst nicht alle Freizeitparks schließen im Winter. Einige der großen Einrichtungen haben sich bereits auf Dauerbetrieb umgestellt. Mit speziellen Winterprogrammen, Shows, Eisbahnen oder Ausstellungen locken solche Parks ihre Gäste ganzjährig an. Ob der Hansa-Park ebenfalls mal diesen Weg einschlagen wird, ist noch nicht bekannt.

Der Trend zur Ganzjahresöffnung ist jedoch deutlich erkennbar. Janek Schwedek, Pressesprecher des Verbandes Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen(VDFU), bestätigt dies wenn er sagt: „Die Parks versuchen generell, sich von der Saison unabhängiger zu machen.“

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Boris Raczynski

Informationen zum Verfasser

Boris Raczynski

Boris ist als der Herausgeber für Redaktion und Konzeption der Gutschein-Zeitung.de verantwortlich. Freizeitpark Gutscheine sind sein Steckenpferd und so durchstöbert er gemeinsam mit dem Team täglich das Internet nach tollen Schnäppchen und Rabatten. Freizeit verbringt er bevorzugt mit der Familie. Hobbys sind wichtiger Bestandteil seines Lebens: Bei Reisen fernab vom Mainstream und in der Natur geht ihm das Herz auf. Zudem beschäftigt sich Boris mit 8-Bit-Konsolen und leitet ein Naturschutzprojekt. Sein Motto: Mist, dass der Tag nur 24 Stunden hat!

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