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Pommersche Gänse sind die ersten, die den Besucher hinter dem Eingang vom Freilichtmuseum am Kiekeberg erwarten. Lebendig geht es auch auf dem Rundgang zu, der vorbei an rund 40 zum Teil 200 Jahre alte Gebäuden führt. Die Höfe zeigen anschaulich das ländliche Leben in der Lüneburger Heide und der Winsener Elbmarsch vor 200 Jahren. Das sogenannte Agrarium informiert zudem über Landwirtschaft gestern und heute. Hier darf jeder in die Rolle des Landwirts schlüpfen und den Weg vom landwirtschaftlichen Produkt zum Nahrungsmittel im Supermarkt nachvollziehen.
Gleich zu Beginn des Rundgangs können Kinder an der ersten Station des Wassererlebnispfads aktiv werden. Mit einer Handpumpe wird wie in früheren Zeiten Wasser in Eimer gepumpt. Diese schleppen die meisten Kinder begeistert zu einer Wasserleitung aus Brettern, über die das kühle Nass weitergeleitet wird. Die Stationen des Wassererlebnispfades ziehen sich über das gesamte Ausstellungsgelände vom Freilichtmuseum am Kiekeberg und sollen frühere Wege der Wasserversorgung sowie der Be- und Entwässerung veranschaulichen.
Nissenhütte von 1950 zeugt von Not der Nachkriegszeit
Vorbei am Agrarium führt der Weg zunächst zu einer Nissenhütte von 1950. Sie veranschaulicht die Not der Nachkriegszeit, als die Wellblechhütten als Notunterkünfte dienten. Während der Weg auf der einen Seite weiterführt zum Wasserspielplatz, geht es auf dem Rundweg zu einer Ziegelei. Es folgen ein früheres Betonfertigteilewerk sowie eine Schmiede, aus der lautes Hämmern ertönt. Ein Schmied gibt dort regelmäßig Kurse in dieser historischen Handwerkskunst. In diesem Abschnitt vom Freilichtmuseum am Kiekeberg wird die frühe Industriezeit auf dem Dorf lebendig.
Die Bewahrung alter Haustierrassen gehört zu den Zielen vom Freilichtmuseum am Kiekeberg. Bentheimer Schweine und Ramelsloher Hühner bevölkern die Gärten und Ställe der historischen Bauernhöfe. Die enge Unterbringung von Mensch und Tieren in einem Gebäude lässt vor allem die jüngeren Besucher staunen. Das karge Mobiliar, einfache Feuerstellen und Waschtröge vermitteln einen Eindruck von der Härte und Einfachheit des bäuerlichen Lebens in der Lüneburger Heide. Anders sah das Leben für die Bewohner eines Hofes aus der fruchtbaren Winsener Marsch aus: Kacheln oder Tapeten an den Wänden sowie eine klarere Trennung von Wohn- und Stallbereich zeugen von mehr Wohlstand.
Interessanter Mitmachpfad mit elf Stationen
Historische Techniken und Arbeitsweisen erfahren neugierige Besucher auch an den elf Stationen des Mitmachpfads. Körbe flechten, Holz feilen, Wäsche glätten oder Nahrungsmittelvorräte am Geruch erkennen – selbst ausprobieren macht Spaß und zeigt, wie zeitintensiv und anstrengend diese Tätigkeiten waren. Der Rundgang endet an „Stoof Mudders Kroog“, einem Restaurant mit lauschigem Garten. Wechselnde Ausstellungen zeigt das Freilichtmuseum am Kiekeberg im Eingangsgebäude, wo sich auch ein Hofladen mit Produkten aus den Museumsgärten befindet.
Ein Muss für Besucher vom Freilichtmuseum am Kiekeberg ist der Besuch auf dem Wasserspielplatz, der besonders an heißen Tagen viele Besucher anzieht. Im Mittelpunkt steht ein Floß, auf dem sich die Kinder an einem Tau über ein Wasserbecken ziehen können. Wer trocken bleiben will, ist hier am falschen Ort. Ein Pilzkiosk aus den 1950er-Jahren sorgt für Verpflegung, zudem laden Picknickbänke zu einer Rast ein.
Agrarium: Wissenswertes über Ernährung und Landwirtschaft
Seit 2011 präsentiert das „Agrarium“ vom Freilichtmuseum am Kiekeberg auf 3.300 Quadratmetern viel Wissenswertes über Ernährung und Landwirtschaft. Insbesondere Liebhaber alter landwirtschaftlicher Maschinen kommen hier auf ihre Kosten. Ein Highlight für Kinder ist die lebensgroße Plüschkuh, die darauf wartet, gemolken zu werden. Sie steht im Zentrum des Bereiches über Milchproduktion und -verarbeitung im Freilichtmuseum am Kiekeberg.
Beliebt bei den Jüngeren ist auch der Mähdrescher-Simulator im Untergeschoss, wo ansonsten vor allem Erntemaschinen und -geräte aus früheren Zeiten stehen. Kann ich eine Mahlzeit meinem Energiebedarf entsprechend richtig zusammenstellen? Wann hat welches Gemüse Saison? Wie viel Zucker steckt in Gummibärchen? Diese und viele weitere Fragen beantwortet die Ausstellung sehr anschaulich. Für weitergehende Informationen muss der Besucher allerdings oft längere Texte lesen. Daher empfiehlt sich für Interessierte an diesen Themen ein gesonderter Besuch im Agrarium.
Inmitten der historischen Gebäude kochen, backen, werken, feiern im historischen Tanzsaal, malen oder Tagungen abhalten – mitmachen hat im Freilichtmuseum am Kiekeberg einen hohen Stellenwert. Regelmäßig finden Kurse, Märkte und Feste statt. Für Garteninteressierte bietet sich ein Besuch des Schäfer-Ast-Gartens sowie des Lüneburger Gartens an, die hinter dem Agrarium liegen. Eine Außenstelle des Museums in Moisburg zeigt eine voll betriebsfähige Wassermühle auf dem technischen Stand von 1930.
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