FINN: Münchener Mobilitäts-Startup erhält 100 Millionen Euro für weiteren Ausbau

FINN: Das 2019 von Max-Josef Meier und ehemaligen Studienkollegen gegründete Mobilitäts-Start-up FINN konnte sich in einer aktuellen Serie-C-Finanzierung 100 Millionen Euro für den weiteren Ausbau seines Angebotes sichern. Die von dem auf Nachhaltigkeit spezialisierten Investor Planet First Partners angeführte Finanzierungsrunde dient der Finanzierung der weiteren Umstellung der FINN-Flotte auf Elektrofahrzeuge. Aktuell verfügt der Auto-Abo-Anbieter FINN über einen Anteil von 40 Prozent Elektrofahrzeugen in Europa und den USA. Der Anteil soll bis 2028 auf 80 Prozent ausgebaut werden.

Das 2019 von den damaligen Studenten Max-Josef Meier, Maximilian Wühr, Nikolai Schröder, Andreas Stryx, Max Beyer und Hans-Peter Ringer gegründete Unternehmen FINN hat sich darauf spezialisiert, All-Inclusive-Abos von Fahrzeugen als moderne Alternative zum Leasing oder dem klassischen Kauf anzubieten. Mit einer monatlichen Pauschalgebühr, die ab rund 450 Euro beginnt, decken FINN-Kunden alle laufenden Kosten – Versicherung, Steuern, Inspektionskosten – ab.

Nur das Tanken oder Aufladen der Autos muss zusätzlich bezahlt werden. Mit kurzen Abo-Laufzeiten von durchschnittlich 12 Monaten unterscheidet sich FINN von Kurzzeit-Mietmodellen oder mehrjährigem Leasing. Mit den sogenannten Flex-Angeboten eröffnet das Münchener Start-up seinem Kundenstamm ein Höchstmaß an Flexibilität – Autos können in diesen Tarifen monatlich gewechselt oder die Abos nach nur einem Monat Laufzeit beendet werden.

Start-up auf Zukunftskurs

Bereits in der Gründungsphase haben sich die Gründer um Max-Josef Meier zum Ziel gesetzt, die nachhaltige Mobilität in Europa mit einem eigenen Angebot anzuführen. Trotz – oder gerade wegen – aufsehenerregender Misserfolge anderer, ähnlich gelagerter Anbieter wie Onto oder fair.com hat es das Gründerteam geschafft, mit kreativen, innovativen Ansätzen den Einstieg in einen alles andere als einfachen Markt erfolgreich zu meistern.

Der Erfolg des FINN-Abomodells beruht dabei auf einem E-Commerce-Erlebnis, mit dem das Münchener Start-up den Zeitgeist trifft. Auf der FINN-Plattform können Interessenten die verfügbaren Fahrzeuge anhand eigener Vorlieben filtern, mit wenigen Mausklicks ein Abo abschließen und sich das Wunschfahrzeug bis vor die Haustüre liefern lassen. Die transparente Gestaltung der Gesamtkosten rund um das Fahrzeug ohne versteckte Gebühren wird von den Verbrauchern gut angenommen.

Mit modernsten Data Science Lösungen verfeinert FINN seine Preismodelle und optimiert gleichzeitig die Flottenzusammensetzung auf Basis granularer Nachfragetrends. Mit einem Teil der durch die aktuelle Finanzierungsrunde eingenommenen Gelder will das Unternehmen zukünftig durch digitale Automatisierungen die Abhängigkeit von kostenintensiven Personal vor allem im Bereich des Kundensupports minimieren. Die erhöhte Kosteneffizienz soll dabei direkt den Kunden des Abo-Anbieters zugutekommen.

Dass das Unternehmen die Zukunft im Blick hat, zeigt insbesondere auch der starke Fokus auf Elektromobilität. Bereits bei der Gründung haben sich Max-Josef Meier und seine Kommilitonen darauf festgelegt, die Mobilität nicht nur flexibel, sondern auch nachhaltig zu gestalten. Mit dieser Ausrichtung lag das Gründerteam richtig, da sich die Vorlieben der Verbraucher deutlich verschoben haben – weg von klassischen Verbrenner- hin zu Elektrofahrzeugen. Gleichzeitig hat sich auch die Sicht der Autofahrenden auf bisher gültige Leasing- und Kaufnormen geändert. Der Besitz eines eigenen Autos verliert gerade bei den jüngeren Zielgruppen an Relevanz, gefordert werden aktuell vielmehr bequeme, maximal flexible und digital unterstütze Mobilitätsansätze.

FINN auf globalem Wachstumskurs

Das Potenzial des adressierbaren Abonnementmarktes in Europa ist enorm – FINN schätzt hier ein Volumen von rund 100 Milliarden Euro, das durch Fahrzeug-Abos bedient werden könnte. Zusätzlich könnten nach Ansicht von Analysten bis zu 15 Prozent der gesamten Neuwagenverkäufe im laufenden Jahrzehnt durch Elektrofahrzeuge ausgemacht werden. Das Start-up aus München ist auf dem richtigen Weg, auch wenn der aktuelle CEO Maximilian Wühr, welcher sein Amt 2023 von Max-Josef Meier übernommen hatte, gerade auf dem internationalen Markt noch einige Hürden sieht.

So wurde zwar das Angebot von FINN bei der Einführung in den USA von den dortigen Verbrauchern schnell angenommen, allerdings gestaltet sich der Aufbau notwendiger Handelsbeziehungen zur Beschaffung von Flotteninventar über alle Marken und Modelle hinweg mit den US-amerikanischen Erstausrüstern deutlich schwieriger als in der deutschen Heimat des Unternehmens. Dennoch steigt auch in den USA die Nachfrage nach emissionsfreier Mobilität deutlich, sodass FINN seine Position auf dem US-Markt in absehbarer Zeit nochmals deutlich ausbauen könnte.

Sowohl in Europa als auch den USA bilden risikoangepasste Preismodelle auf der datengetriebenen Grundlage von detaillierten Nachfragetrends und Zahlungsbereitschaftsanalysen das solide Rückgrat von FINN. Mit der aktuellen Finanzierungsrunde sollen vor allem mobile Self-Service-Funktionen und Apps den Wechsel von Fahrzeugen nochmals vereinfachen, den Kundensupport effizienter gestalten und weitere Dienstleistungsangebote ermöglichen, die die Auto-Abos von FINN noch kundenorientierter gestalten.

Durch die Investitionsbereitschaft des auf Nachhaltigkeit fokussierten Investors Planet First Partners rückt das erklärte Ziel der Gründer rund um Max-Josef Meier in den Fokus – diesmal auf globaler Ebene. Denn was in Deutschland bereits heute schon großflächig von den Verbrauchern angenommen wird – nämlich die Bereitstellung emissionsfreier, bequemer Mobilität ohne Zusatzaufwand, versteckte Kosten und zeitaufwändige Gespräche mit Vertrieblern und Banken – soll in naher Zukunft auch in den USA zum Alltag der Verbraucher gehören.

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