Corona: Freizeitpark-Verband übt deutliche Kritik an NRW

Corona: Freizeitpark-Verband übt deutliche Kritik an NRW

Corona: Den Freizeitparks in NRW geht es wie ihren Pendants in Bayern: Sie dürfen nicht öffnen und warten auf ein Signal von Politik und Behörden. Der Freizeitpark-Verband übt daher nun ordentlich Kritik und schließt dabei auch Betriebsschließungen nicht aus, sollte der Saisonstart nicht zeitnah erfolgen. In allen Bundesländern werden zurzeit Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen eingeleitet oder bereits umgesetzt.

Einige deutsche Freizeitparks wie der Europa-Park in Rust dürfen bereits wieder Besucher empfangen und auch in den Nachbarländern werden die Achterbahnen wieder in Betrieb genommen. In NRW sieht es bislang anders aus, dort „verliert die Staatskanzlei in Düsseldorf zunehmend den Anschluss“, kritisiert der Freizeitpark-Verband in einer aktuellen Erklärung. Sie halte stoisch an einer epidemiologisch und sachlich unbegründeten Schließung von Freizeitparks in Nordrhein-Westfalen.

„Dabei können die negativen Folgen dieser Politik der Ignoranz langfristig sein und vor allem die verwundbarsten Bevölkerungsgruppen treffen: Kinder und einkommensschwache Familien“, erklärt der VDFU e.V. Große Erleichterung haben in Nordrhein-Westfalen geherrscht, als die zoologischen Gärten im März und April 2021 wieder Besucher empfangen durften.

Dadurch hätten zahlreiche Unternehmen und deren Mitarbeiter wieder eine Perspektive erhalten und zugleich hätte die Bevölkerung wieder erste Möglichkeiten einer Freigestaltung erhalten. Umso weniger nachvollziehbar sei es, dass andere Outdoor-Freizeiteinrichtungen wie Freizeitparks bis heute von allen Lockerungsplänen ausgenommen sind, obwohl sie ein ebenso geringes Infektionsrisiko aufweisen wie zoologische Gärten. Gegenüber Zoos gibt es sogar zahlreiche Vorteile, aufgrund der zumeist ländlichen Lage senkten unter anderem die Anreise im eigenen Pkw oder die große Verkehrsfläche das Infektionsrisiko.

Freizeitparks hatten im vergangenen Jahr noch vor Beherbungsbetrieben die Möglichkeit zur Wiederöffnung nach dem ersten Lockdown erhalten. „Warum in diesem Jahr nun plötzlich Reisen mit Hotelaufenthalt und andere Indooreinrichtungen weniger riskant sein sollen als ein Familienausflug in den nächstgelegenen Freizeitpark, obwohl zwischenzeitlich Aerosolforscher und Virologen genau das Gegenteil bewiesen haben, entbehrt jeder Logik“, so Julian Eichenhofer, Geschäftsleitung des Ketteler Hof in Haltern am See.

Die wissenschaftliche Erkenntnis, dass Outdoor-Aktivitäten für das Infektionsgeschehen kaum eine Rolle spielen, dienen der Landesregierung, um die Wiedereröffnung von zoologischen und botanischen Gärten, Außengastronomie und auch Freibädern zu begründen. Einzig bei Freizeitparks findet sie keine Anwendung. „Von den in der Coronaschutzverordnung genannten Freizeit- und Vergnügungsstätten dürfen einige Outdoor-Einrichtungen ihren Betrieb wieder aufnehmen und auch andere Branchen erhalten konkrete Öffnungsperspektiven. Einzig Freizeitparks sind hiervon explizit ausgeschlossen. Das ist nicht nachvollziehbar.“, stellt Thorsten Backhaus, Geschäftsführer des Movie Park Germany, fest.

Die nordrhein-westfälische Staatskanzlei bleibe auch auf Nachfrage eine Erklärung schuldig, wie sie zu der Einschätzung kommt, dass das Infektionsrisiko in Zoos vergleichsweise niedriger zu bewerten sei. Dabei versäume sie es, Vermutungen zu entkräften, dass die oftmals mit öffentlichen Geldern finanzierten Einrichtungen von politischen Akteuren bevorteilt werden.

„Der VDFU begrüßt es, dass die zoologischen Gärten, Minigolfanlagen, Kletterparks und Hochseilgärten in Nordrhein-Westfalen wieder Besucher begrüßen dürfen. Doch dabei ist eine Wiedereröffnung von Freizeitparks unter Einhaltung bewährter Hygienekonzepte kein Privileg, sondern die einzig logische Konsequenz.“, so Jürgen Gevers, Geschäftsführer des Verband Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen (VDFU). „Doch während in Bundesländern wie Niedersachsen, Schleswig-Holstein. Hessen. Baden-Württemberg und Bayern im direkten Dialog mit den Landesregierungen und Staatsministerien Öffnungsstrategien entwickelt wurden, scheint es in Düsseldorf an der erforderlichen Entschlossenheit zu fehlen.“

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