Ratgeber: Ein günstiger Preis und eine starke Leistung sind auch bei einem Staubsauger nicht immer zu verbinden. Insbesondere wer eine Wohnung mit Hochflorteppichen sein Eigen nennt, ist auf eine starke Saugkraft angewiesen. Dennoch ist es prinzipiell möglich, beide vermeintlichen Gegensätze miteinander zu vereinen. Wir zeigen, wie das geht und geben Tipps für den Kauf eines Staubsaugers, der günstig und gut zugleich ist.
Qualität hat ihren Preis
Zwar ist durchaus was an der volkstümlichen Redewendung dran, dass Qualität ihren Preis habe. Auf der anderen Seite versuchen viele Hersteller ihre Kunden mit einer Reihe von überflüssigen Funktionen zu beeindrucken, die nicht unbedingt einen Mehrwert liefern. Außerdem beeinflussen eine Reihe von Faktoren den Kaufpreis und die Saugleistung ist nur eine davon. Wer also einen günstigen Staubsauger mit zugleich starker Saugkraft erwerben möchte, kann dafür an anderen Eckpunkten sparen:
Wo kann gespart werden?
Material
Möglichkeiten, beim Preis zu sparen, ohne dass die Saugleistung allzu sehr darunter leidet, bestehen zum Beispiel beim Material. Eher billiger Kunststoff, der leichter zerkratzt und eventuell die Haltbarkeit negativ beeinflusst, drückt die Materialkosten stark nach unten. Doch das Material muss nicht einmal minderwertig sein. Im Zuge der grünen Energiewende lehnen viele Kunden den Kauf von Plastikgeräten grundsätzlich ab, sodass die Nachfrage bei Staubsaugern aus Kunststoff geringer wird. Da eine geringe Nachfrage zu niedrigen Preisen führt, können Sparfüchse sich freuen.
Lautstärke
Um günstige Staubsauger anzubieten, fehlt der Spielraum für innovative Verfahren bei Bauweise und Motor, um eine geringe Geräuschkulisse zu erzielen. Dies ist auch nicht nötig, weil Hersteller wissen, dass die Zielgruppe derer groß ist, die günstige und gute Staubsauger suchen und dabei eine höhere Lautstärke hinzunehmen bereit sind. Nach EU-Recht dürfen Staubsauger ohnehin nicht mehr als 900 Watt Strom verbrauchen, sie dürfen auch nicht lauter als 80 Dezibel sein.
Funktionsumfang
Günstige Staubsauger bieten dem Kunden einen geringeren Funktionsumfang als kostspielige Geräte. So ist eher wenig von dem zu erwarten, dass über den Standard hinausgeht. Viele günstige Staubsauger sind beispielsweise nur mit einer Multifunktionsdüse versehen, und es ist schon ein Glücksfall, enthalten diese unterschiedliche Düsen für Hartböden und Teppiche sowie eine Fugendüse für Möbel und schwer zugängliche Stellen. Spezialdüsen zum Beispiel für das Auto, Tierhaare und hartnäckigen Schmutz sind eher für die höheren Preisklassen reserviert.
Filter
Staubsauger sollten nicht nur einen Motorfilter haben, sondern auch einen Abluftfilter, damit möglichst viel von dem Staub, der beim Saugvorgang aufgewirbelt wird, auch wieder eingefangen wird. Diese Leistung wird bei Staubsaugern als Staubrückhaltevermögen bezeichnet, die in Effizienzklassen angegeben wird:
A: weniger als 0,02 %
B: 0,02 bis 0,08 %
C: 0,08 bis 0,2 %
D: 0,2 bis 0,35 %
E: 0,35 bis 0,6 %
F: 0,6 bis 1 %
G: über 1 %
Besonders Allergiker profitieren davon, wenn möglichst viele der Allergenen Stoffe wie Milben, Pollen und Haare von Haustieren nach dem Saugen wieder eingefangen werden. Auch wenn der Abluftfilter bei günstigen Modellen tendenziell weniger hochwertig ist, ist die allgemeine Entwicklung günstig. Denn da selbst die ungemein effektiven HEPA-Filter mit einem Abscheidegrad von über 99,95 % (HEPA 13) oder über 99,995 % (HEPA 14) immer erschwinglicher werden, besteht Aussicht auf einen hochwertigen Abluftfilter selbst bei günstigen Preisen.
Wie erkenne ich die Saugleistung?
Zurecht wird immer wieder darauf hingewiesen, dass die Orientierung an die Wattleistung keine aussagekräftige Antwort zur Saugleistung der Staubsauger liefern kann. Dies gilt auch mit Blick auf die immer strenger gewordenen EU-Grenzwerte. Da nämlich das Limit für den Stromverbrauch bei Staubsaugern inzwischen bei 900 Watt liegt, sind die Hersteller dazu gezwungen, innovative Verfahren für Motor, Düsen und Luftstrom zu entwickeln und ihr Zusammenspiel weiter zu verbessern.
Nicht der Stromverbrauch ist also für die Beurteilung der Saugleistung wichtig, sondern der Wirkungsgrad. Dieser lässt sich anhand der Faktoren Druckdifferenz, Luftgeschwindigkeit und Volumenstrom bestimmen. Da diese Werte nicht immer angegeben werden, lohnt sich eine Erkundigung beim Hersteller.
Ein guter Deal ist immer drin
Im Digitalzeitalter tobt der Konkurrenzkampf. Als Folge buhlen die einzelnen Anbieter mit immer neuen Angeboten um die Gunst der Kunden. Wer aufmerksam das Geschehen im Online-Handel verfolgt, kann von dieser Entwicklung ein Lied singen. Attraktiv sind solche Deals nicht nur mit Blick auf den günstigen Preis, sondern auch auf die mögliche Leistungsfähigkeit der Produkte. Staubsauger, die zum Beispiel um die Hälfte reduziert worden sind, waren eigentlich einmal das Doppelte wert. Sie erhielten lediglich aus unterschiedlichen Gründen von den Kunden nicht die Aufmerksamkeit, wie es sich die Anbieter nach der Herstellung erhofften.
Auch gebrauchte Staubsauger können sehr hochwertig sein. Starke Reduzierungen finden immer dann statt, wenn es sichtbare Spuren der Benutzung wie zum Beispiel Kratzer an der Oberfläche gibt. Diese Mängel müssen bei Gebrauchtwaren angegeben werden. Wem es also mehr auf Leistung als auf ein gutes Aussehen ankommt, kann hier in den Genuss von Staubsaugern kommen, die eigentlich um ein Vielfaches mehr wert sind, aber lediglich aus im wahrsten Sinne des Wortes oberflächlichen Gründen, um ein beträchtliches Ausmaß reduziert wurden.
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