Viele Museen sind teuer, voll und so groß, dass man sie kaum bewältigen kann. Das Hamburger „Deutsches Zollmuseum“ ist anders. Es bietet auf zwei Ebenen eine übersichtliche, interessante und kurzweilige Ausstellung, kostet nur zwei Euro Eintritt und ist nie überfüllt. Weiterer Pluspunkt: Die Lage am Rande der Speicherstadt ist attraktiv und mit der „Oldenburg“ gehört auch ein Schiff der Küstenwache zum Museum. Hier ist der Besuch sogar kostenfrei.
Alkohol in Erbsendosen, Kokain im Golfschläger, Zigaretten im Autoreifen: Mit viel Einfallsreichtum versuchen Schmuggler, illegale Waren von einem Land ins andere zu befördern oder ungeliebte Einfuhrzölle zu umgehen. In seiner Ausstellung präsentiert das „Deutsches Zollmuseum“ die kuriosesten Verstecke. Bei einigen mag man schmunzeln, aber spätestens die Röntgenbilder von Menschen, die gefährliche Drogen schlucken und so ihr Leben riskieren, zeigen den Ernst des Themas. Denn der Zoll hat nicht nur die Aufgabe, Verbrauchssteuern und Zölle einzutreiben, sondern auch Menschen und Umwelt zu schützen. So gehört zu seinen Aufgaben neben dem Kampf gegen Schmuggel auch der Arten- und Umweltschutz sowie das Aufdecken von Produktpiraterie und Schwarzarbeit.
Deutsches Zollmuseum: Muss man gesehen haben!
Welche Aufgaben der Zoll heute hat und wie er arbeitet, zeigt die Ausstellung im Erdgeschoss anhand von informativen Schautafeln und Exponaten. An vielen Stationen im „Deutsches Zollmuseum“können die Besucher auch selbst aktiv werden. So können sie etwa raten, welche von drei Schneckenarten unter Schutz steht oder mit einem speziellen Röntgengerät ausprobieren, wie an Flughäfen Gepäck kontrolliert werden kann.
Woher stammt überhaupt das Wort Zoll? Worauf wurden Zölle erhoben und wer durfte sie eintreiben? Mit dieser und anderen Fragen beschäftigt sich die Ausstellung im Obergeschoss. Ein Rundgang durch das „Deutsches Zollmuseum“ führt von der Antike über das Mittelalter und das deutsche Kaiserreich bis in die Zeit nach der Wiedervereinigung. Spannend: Bereits im 13. Jahrhundert erhoben die Städte Abgaben auf bestimmte Produkte wie Alkohol oder Kerzenwachs. Und in der DDR musste der Zoll nicht nur die Ein- und Ausfuhr von Waren kontrollieren, sondern auch „feindliche Handlungen“.
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