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Zoo-Fachärztin Dr. Pia Krawinkel machte es offiziell: der kleine Kuschelbär in Gelsenkirchen ist ein Mädchen. Das niedliche Eisbär-Baby konnte im Alter von drei Monaten nun erstmals untersucht werden. Dabei wurde die noch namenlose Dame gegen die Infektionskrankheit Leptospirose geimpft, auf die Waage gestellt (9 Kilo) und bekam eine Wurmkur gegen Prophylaxe verabreicht.
Die Untersuchung ging einfacher als erwartet über die Bühne: Eisbär-Mama Lara wurde mit Futter in einen anderen Stall gelockt, der Nachwuchs untersucht und schon nach wenigen Minuten waren Mutter und Kind wieder vereint.
Zoom Erlebniswelt hat eine kleine Eisbärin
Bereits Ende Januar 2018 konnte der Zoo in Gelsenkirchen Neuigkeiten von dem Nachwuchs verkünden – mit Mama kuscheln ist das Größte. Infrarotaufnahmen von der Wurfbox lieferten herrliche Bilder aus der Wurfbox.
Die Beobachtung der beiden Bären muss per Technik erfolgen, da Lara vermutlich recht verschnupft auf Störungen reagieren würde. Bei einem Kampfgewicht von rund 300 Kilo sollte man eine Eisbärin auch ernst nehmen und besser in Ruhe lassen. In freier Wildbahn ziehen sich Eisbären für die Geburt in Höhlen aus Eis zurück. In Gelsenkirchen baute man Lara ein sechs Quadratmeter Wurfbox mit Eichenrinde, Sand und Stroh.
Pro Jahr werden weltweit nur 18 Eisbären in Zoos geboren. Jede Geburt ist eine Chance für Grundlagenforschung. „Im internationalen Zuchtbuch wird über jede Paarung und jede Geburt genauestens Buch geführt“, erklärt Fachärztin Dr. Pia Krawinkel. Derart soll Inzucht vermieden und die genetische Vielfalt erhalten bleiben.
Die Wurfbox als Ersatz für die Eishöhle hat sich im Laufe der Jahre bewährt. Das Gehege wurde bereits im Jahr 2005 gebaut und mit einer Nachtsichtkamera an der Decke ausgestattet. So wissen Ärzte und Mitarbeiter stets, wie es Mutter und Kind geht.
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Kleine Eisbären sind in den ersten Tagen nach der Geburt blind und somit völlig hilflos. Das Mädchen ist eines von drei Tieren, die am 4. Dezember 2018 zur Welt gekommen sind. Die Geschwister haben allerdings nicht überlebt, sie starben binnen Stunden nach der Geburt.
„Die zwei Körper wurden von Lara noch lange beleckt und immer wieder herangezogen“, sagt Krawinkel. Schließlich erkannte die Mutter aber, dass ihre Jungen tot waren und fraß sie. Die Eisbärin stellt so sicher, dass die Höhle sauber und hygienisch für das überlebende Junge bleibt, erklärt die Tierärztin. „Die Jungtiersterblichkeit bei Eisbären liegt bei 50 Prozent, unabhängig davon, ob sie in der Wildnis oder in menschlicher Obhut geboren werden.“