Tierpark Hellabrunn schließt Fledermausgrotte. „Katastrophale Bausubstanz“ heißt es aus München, womit dann auch die dauerhafte Schließung erklärt ist. Die Attraktion in dem Zoo ist bereits seit Anfang 2020 geschlossen. Im Laufe des Jahres hat sich dann herausgestellt: „Die Bausubstanz des Gebäudes ist so katastrophal, dass das Haus nicht mehr nutzbar ist.“ Das Gebäude war in den 1960er-Jahren errichtet und 1992 zur Fledermausgrotte umgestaltet worden. In einem Teil des Hauses, der im Stil eines Bergwerkstollens gestaltet war, konnten Tierfreunde frei fliegende Brillenblattnasen quasi hautnah erleben.
In dem rund 550 Quadratmeter großen Gebäude lebten außerdem verschiedene Spinnenarten, Azara-Agutis, Kuba-Baumratten, Kurzohrrüsselspringer und Fette Sandratten sowie verschiedene Vogelarten, darunter Pfirsichköpfchen und Textorweber. In den letzten Jahrzehnten verschlechterte sich die Bausubstanz rapide. Feuchtigkeit und Schimmel breiteten sich aus und konnten nur mit ebenso aufwendigen wie teuren Erhaltungsmaßnahmen in Schach gehalten werden. Um Besucher und Mitarbeiter zu schützen und die dämmungsbedingt überaus hohen Heizkosten zu vermeiden, wurde nun beschlossen, die Fledermausgrotte endgültig zu schließen.
Die marode Bausubstanz ließ laut dem Zoo keine wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle Teilsanierung zu. Auch würde der Kostenaufwand in keiner Relation zur Nutzung stehen. An dem Standort soll künftig eine komplett neue Zwergflusspferd-Anlage als Bestandteil der „Geozone Afrika“ entstehen. Die Silberfasane, Rotschnabelkittas und Textorweber werden weiterhin in den Außenvolieren zu sehen sein, ebenso wie einheimische Eulen. Aufgrund der ortsnahen Baustelle der entstehenden Löwenanlage soll eine zusätzliche Verbindung zwischen der Südseite des Gebäudes und dem Besucherweg bei den Elchen geschaffen werden.
Ein Teil der Brillenblattnasen sind ebenso wie Pfirsichköpfchen und Kuba-Baumratten bereits Anfang Februar in verschiedene andere Zoos abgegeben worden. Ein weiterer Teil der Brillenblattnasen sowie die Azara-Agutis, die Fetten Sandratten und die Spinnenarten verbleiben momentan in Anlagen hinter den Kulissen. Die Kurzohrrüsselspringer leben inzwischen im Hellabrunner Giraffenhaus. In Hellabrunn gibt es nach wie vor noch zwei weitere Fledermausarten: Die Palmen- und Riesenflughunde sind in der Dschungelwelt zuhause. Der Hellabrunner Masterplan sieht auch eine weitere Haltung von Brillenblattnasen vor: In der zukünftigen Geozone Amerika ist eine gemeinsame Unterbringung mit Kuba-Baumratten, Azara-Agutis und Zweifingerfaultieren geplant.
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