Serengeti-Park: Das zähe Ringen um das Airbus-Restaurant

Boris Raczynski

Serengeti-Park: Der Tier- und Freizeitpark in Hodenhagen, Niedersachsen, will seit Jahren einen ausgemusterten Airbus A310 zu einem Restaurant umbauen – scheitert aber an acht Bäumen. Mit einer Petition will Park-Besitzer Fabrizio Sepe nun doch endlich eine Transport-Genehmigung erhalten. Derweil steht der ehemals stolze Airbus ohne Flügel und Nase auf dem Gelände des Flughafens und wartet auf seine letzte Reise nach Hodenhagen.

Laut einem Bericht von NDR blockiert die Region Hannover das Vorhaben bislang mit Naturschutz-Gründen. Es bestehe die Gefahr, dass in der Wedemark Bäume beschädigt werden oder Äste abgesägt werden müssen. Fabrizio Sepe ist sich hingegen sicher, dass es auch ohne Verluste an Baumsubstanz über die Bühne gehen könnte und will dazu eine neue Methode nutzen.

Serengeti-Park will Airbus A310 zu Restaurant umbauen

Der Serengeti-Park-Chef erklärt, dass es um einen rund 1,8 Kilometer langen Abschnitt in der Wedemark gehe. Dort stehen acht Bäume, und zwar in einem Landschaftsschutzgebiet. Behörden, Kommunalpolitiker und Umweltschützer stellen sich quer und wollen keine Äste fallen sehen. Der Unternehmer hingegen führt die sogenannte Reverse-Rigging-Methode ins Felde, bei der die Äste quasi so weit hochgebogen werden könnten, dass der Airbus problemlos passieren könnte.

Bäume oder Äste würden bei der Methode nicht verletzt werden, erklärt Sepe überzeugt. Der Park-Betreiber hat eine Petition beim Landtag eingereicht, um Druck zu machen. Darin fordert Sepe, dass das „Reverse Rigging“-Verfahren als Standardmethode festgelegt wird, um Schwertransporte zu ermöglichen.

Region Hannover meldet Naturschutzbedenken an

Der frühere Innenminister und heutige CDU-Landtagsabgeordnete Uwe Schünemann springt Sepe zur Seite und kann nicht nachvollziehen, warum sich die Region unverändert quer stelle. Für den CDU-Politiker ist es völlig unverständlich, warum sich die Region Hannover „nicht intensiv mit dieser neuen Methode beschäftigt.“ Schünemann spricht sogar von Willkür. Er fordert, dass sich alle Beteiligten vor Ort ein Bild von der Situation machen. „Wenn man Probleme sieht, sollte man gemeinsam mit dem Investor nach einer Lösung suchen“, sagt Schünemann.

Die Region Hannover kennt die „Reverse Rigging“-Methode, verweist aber auf die bestehenden Regeln. „Wir müssen uns leider dagegenstellen“, sagt der Umweltdezernent der Region Hannover, Jens Palandt (Grüne). Rechtlich habe man keine andere Wahl. Das System des Hochbindens scheine grundsätzlich zu funktionieren, „aber in dem konkreten Fall haben wir Zweifel“, so Palandt.

Park-Chef Fabrizio will grünes Licht vor Gericht einklagen

Zudem wundert sich Umweltdezernent Palandt, dass Fabrizio Sepe nicht vor dem Kauf des Flugzeuges das Gespräch mit der Naturschutzbehörde gesucht habe. „Das ist üblich, um Konflikte auszuräumen“, erläutert Palandt. „Das hat hier aber leider nicht stattgefunden.“ Sepe erklärt, er habe die Strecke von Langenhagen nach Hodenhagen vor dem Kauf durch ein Fach-Unternehmen prüfen lassen. Er habe sich auf die Aussage verlassen, dass die Überführung der Maschine machbar sei, so der Unternehmer. Im Rahmen der damaligen Überprüfung seien keine Probleme aufgetaucht.

Erst später habe sich herausgestellt, dass ein Teil der Strecke an ein Landschaftsschutzgebiet grenzt. Jetzt setzt man im Serengeti-Park darauf, dass durch die Petition wieder Bewegung in die Sache kommt. Außerdem hat Sep Klage beim Verwaltungsgericht Hannover eingereicht, um doch noch grünes Licht für den Transport zu bekommen. Wenn dort verhandelt wird, dürfte es in großen Teilen um die „Reverse Rigging“-Methode gehen. Sepe ist sich sicher, dass er mit dem Flugzeug keine Bruchlandung erlebt. Es wird eine Lösung geben, glaubt er. Ohne beschädigte Bäume.

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Boris Raczynski

Informationen zum Verfasser

Boris Raczynski

Boris ist als der Herausgeber für Redaktion und Konzeption der Gutschein-Zeitung.de verantwortlich. Freizeitpark Gutscheine sind sein Steckenpferd und so durchstöbert er gemeinsam mit dem Team täglich das Internet nach tollen Schnäppchen und Rabatten. Freizeit verbringt er bevorzugt mit der Familie. Hobbys sind wichtiger Bestandteil seines Lebens: Bei Reisen fernab vom Mainstream und in der Natur geht ihm das Herz auf. Zudem beschäftigt sich Boris mit 8-Bit-Konsolen und leitet ein Naturschutzprojekt. Sein Motto: Mist, dass der Tag nur 24 Stunden hat!

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