Kunstmeile Hamburg: 5 mal Kunst zu einem Preis

Boris Raczynski

Für Kunst- und Kulturliebhaber hat Hamburg viel zu bieten: Fast 90 Museen warten auf Besucher – da kann man schon einmal den Überblick verlieren. Wer sich vor allem für Kunstwerke in allen Formen und Farben interessiert, kann es einfacher – und günstiger – haben: Fußläufig zur Binnenalster und zur Speicherstadt, in der Nähe des Hamburger Hauptbahnhofs, haben sich fünf renommierte Kunsthäuser zur „Kunstmeile Hamburg“ zusammengeschlossen. „Viel Kunst für wenig Geld“ – so bewirbt die offiziellen Website der Stadt Hamburg die Kunstmeile.

Den Zusammenschluss zur „Kunstmeile Hamburg“ bilden die Hamburger Kunsthalle, das Bucerius Kunst Forum, die Deichtorhallen, den Kunstverein in Hamburg und das Museum für Kunst und Gewerbe. So unterschiedlich die Häuser sind, so verschieden ist auch die Kunst, die es hier zu sehen gibt: Malerei, Zeichnungen, Skulpturen, Fotografie, Kunsthandwerk und vieles mehr. So kommt Kunst aus mehr als 4.000 Jahren Geschichte zusammen.

Die Sammlung der Hamburger Kunsthalle, ein Teilnehmer der „Kunstmeile Hamburg“, umspannt annähernd Kunst aus acht Jahrhunderten und ist eine der wichtigsten öffentlichen Kunstsammlungen Deutschlands. Die Kunsthalle gehört zudem zu den wenigen Museen, die einen Rundgang durch die europäische Kunstgeschichte vom Mittelalter bis in die aktuelle Gegenwart ermöglichen. Wechselnde Ausstellungen runden das Angebot ab.

Im Herzen Hamburgs, unmittelbar neben dem Rathaus gelegen, zeigt das Bucerius Kunst Forum, weiteres Mitglied der „Kunstmeile Hamburg“, jährlich vier Ausstellungen mit Kunstwerken zu Themen von der Antike bis zur Gegenwart. Es ist ein Ort des Austauschs und der Begegnung in allen Bereichen der Bildenden Kunst. Innerhalb weniger Jahren erwarb das Bucerius Kunst Forum das Vertrauen der bedeutendsten Museen der Welt, auf dessen wertvolle Leihgaben – von der Antike bis zur Moderne – es zählen kann. Die Ausstellungen zeigen künstlerische Zusammenhänge und Beziehungen zwischen Epochen und Disziplinen auf und schlagen Brücken zwischen alter und neuer Kunst. Die Werke werden mit einer neuen These befragt und unter einem konkreten Aspekt betrachtet – eine Ausstellung zum Werk von Henri Matisse etwa versammelte zum ersten Mal seine Portraits, die Ausstellung über Frida Kahlo widmete sich erstmals den Verbindungen zwischen der mexikanischen und der europäischen Kunst, die Schau zu Pablo Picasso beleuchtete erstmalig das Fenster als zentrales Motiv in allen Schaffensperioden des Künstlers. So gewinnt auch der Kenner neue Eindrücke und Erkenntnisse. Im Ian Karan Auditorium mit seinen bis zu 199 Plätzen präsentiert das Haus ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm: Kammerkonzerte, Vorträge, Lesungen und Gespräche beleuchten das Thema der jeweiligen Ausstellung aus der Perspektive der verschiedenen Künste. Sie zeigen, dass die bildende Kunst keineswegs isoliert in der Kulturgeschichte dasteht.

Die Deichtorhallen Hamburg, ebenso Mitglied der „Kunstmeile Hamburg“, widmen sich der zeitgenössischen Kunst und der Fotografie. Mit ihren drei Häusern – Halle für aktuelle Kunst, Haus der Photographie und Sammlung Falckenberg – an zwei Standorten und einer Ausstellungsfläche von 10.000 qm sind sie eines der größten Ausstellungshäuser dieser Art in Europa. Die Ausstellungen in den Deichtorhallen bilden die unmittelbare Gegenwart ab, überschreiten dabei Grenzen und Genres. Im Zusammenspiel mit der außergewöhnlichen Architektur der drei Ausstellungshäuser entstehen spektakuläre Ausstellungen auf hohem Niveau, die oftmals in Kooperation mit internationalen Museen umgesetzt werden.Sehenswürdig sind die Deichtorhallen Hamburg in vielerlei Hinsicht: Sie sind Architekturdenkmal und ein wichtiges Zeugnis Hamburger Geschichte. Sie sind fester Bestandteil der Hamburger Kunstmeile, ein Zusammenschluss der fünf renommierten Kunsthäuser im Zentrum Hamburgs. Mit dem Restaurant Fillet of Soul, einem Café sowie zwei Buchhandlungen für Kunst und Fotografie sind sie ein lebendiger Treffpunkt für Hamburgerinnen und Hamburger ebenso wie für internationale Gäste. Hinzu kommt ihre exponierte Lage – direkt am Wasser und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kreativquartier Oberhafen, zur Speicherstadt und zur HafenCity mit der Elbphilharmonie.

Seit 1817 widmet sich der Kunstverein in Hamburg, auch Mitglied der „Kunstmeile Hamburg“, der Präsentation und Vermittlung junger, künstlerischer Positionen ihrer Zeit und dient als Plattform für die konstruktive Auseinandersetzung über neue Wege in der Kunst. Caspar David Friedrich, Phillip Otto Runge oder Arnold Böcklin wurden so früh im Kunstverein gezeigt. Der Kunstverein ist nicht nur die älteste Kunstinstitution der Stadt, sondern seine Mitglieder waren im 19. Jahrhundert auch maßgeblich für die Gründung der Hamburger Kunsthalle verantwortlich. Auch der Grundstock der Sammlung der Kunsthalle bestand größtenteils aus den Beständen des Kunstvereins, die von Vereinsmitgliedern erworben und durch Schenkungen und Nachlässe bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts ergänzt wurden.

Mit rund 500.000 Objekten aus 4.000 Jahren Menschheitsgeschichte gehört das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG), fünftes Mitglied der „Kunstmeile Hamburg“, zu den bedeutendsten Museen für Kunst und Design in Europa. 1877 eröffnet, ist das MKG heute ein außergewöhnlicher Ort für die große Erzählung menschlicher Kreativität. Seine hochkarätigen Sammlungen reichen von der Antike bis zur Gegenwart und umfassen den europäischen, den islamischen und den fernöstlichen Kulturraum. Das MKG präsentiert seine herausragenden Sammlungen Grafikdesign, Plakatkunst, Fotografie, Design, Mode, Musikinstrumente und Keramik auf rund 10.000 Quadratmetern und gibt Einblick in Epochen wie Antike, Mittelalter, Renaissance, Barock, Klassizismus, Jugendstil und Moderne. Höhepunkte sind auch die berühmten Jugendstil-Räume, einzigartige expressionistische Tanzmasken und die orange-rote Kantine des dänischen Designers Verner Panton, eine Stilikone der Pop Art aus dem Spiegel-Verlagshaus. In spektakulären Sonderausstellungen stellt das MKG immer wieder neue Bezüge zwischen Epochen und Kulturen, Vergangenheit und Gegenwart her und greift aktuelle und kulturhistorische Themen auf, die zum Nachdenken anregen. Ausstellungen über Tattoos, Comics und Animationsfilme, über Plastikmüll, die Schattenseiten der Textilindustrie und die Zukunft des Essen, über Modeikonen wie Coco Chanel und Alexander McQueen, das Design großer Produktmarken oder über die Rolle klassischer und neuer Medien in Kriegen und Revolutionen machen das MKG zu einem der beliebtesten Museen Hamburgs.

Etwas mehr als eine Meile ist die Strecke zwischen den fünf teilnehmenden Museen der „Kunstmeile Hamburg“ schon lang – 3,5 Kilometer sind es auf kürzestem Wege. Wer alle fünf Kunsthäuser an einem einzigen Tag besuchen möchte, sollte neben reichlich Begeisterung vor allem über planerisches Geschick verfügen. Dabei ist Hektik gar nicht nötig. Der 3-Tage-Kunstmeilenpass dürfte vor allem für Touristen interessant sein: Für 25 Euro kann man jedes der teilnehmenden Museen einmal binnen drei Tagen besuchen. Das Ganze lohnt sich rechnerisch schon beim Besuch von drei der Museen. Wer es gemächlicher angehen will, kann für 36 Euro den 12-Monats-Kunstmeilenpass erwerben. Innerhalb eines Jahres lässt sich so jedes der fünf Museen einmal besuchen. Familien und junge Kunstfreunde müssen übrigens ohnehin nicht allzu tief in die Tasche greifen: Bis einschließlich 17 Jahre ist der Eintritt kostenlos.

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Boris Raczynski

Informationen zum Verfasser

Boris Raczynski

Boris ist als der Herausgeber für Redaktion und Konzeption der Gutschein-Zeitung.de verantwortlich. Freizeitpark Gutscheine sind sein Steckenpferd und so durchstöbert er gemeinsam mit dem Team täglich das Internet nach tollen Schnäppchen und Rabatten. Freizeit verbringt er bevorzugt mit der Familie. Hobbys sind wichtiger Bestandteil seines Lebens: Bei Reisen fernab vom Mainstream und in der Natur geht ihm das Herz auf. Zudem beschäftigt sich Boris mit 8-Bit-Konsolen und leitet ein Naturschutzprojekt. Sein Motto: Mist, dass der Tag nur 24 Stunden hat!

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