Herrenwyk: Heute zu Tage kann sich kaum ein Mensch vorstellen, in „Masselbetten“ aus Sand zu schlafen. Mit der beeindruckenden Hansestadt Lübeck verbinden viele Besucher prächtige Fachwerkhäuser sowie wohlhabende Kaufleute. Was aber drückt das Lübeck der „kleinen Leute“ aus? Kaum zu glauben: Viele von ihnen lebten in Herrenwyk, die im Hochofenwerk ihr Geld verdienten. Herrenwyk war ein Arbeiterstadtteil östlich des Zentrums an der Trave.
Jobs gab es in Sichtweite, zum Beispiel im Hochofenwerk
Das Hochofenwerk wurde um 1907 an zu einem der größten Industriebetriebe der Stadt entwickelt. Im Jahr 2022 erinnert das Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk an die Hochzeit sowie den Niedergang der Firma bis hin zur Pleite 1981. Die „Ottonormalverbraucher“ und Arbeiter stehen im Fokus des Museums.
Küche stand für den privaten Lebensbereich der Arbeiter
Die mehr als 1.000 Beschäftigten des Hochofenwerks (in welchem in 3 großen Hochöfen Eisen hergestellt wurde) wohnten überwiegend in einer eigens gebauten Siedlung. Diese befand sich unmittelbar neben der Fabrik. Fest steht: Die Arbeiter lebten in einem kleinen Werkskaufhaus. Hier ist jetzt das Museum untergebracht.
Heute fühlen sich Besucher in die Zeit um 1920 – 1930 zurückversetzt
Neben einem Kaufmannsregal mit Papiertüten und Dosen steht in der Kulturstätte eine Krämerwaage. Des Weiteren hängen in der Küche (über dem Ofen) Pfannen und Siebe an der Wand. Damals gab es noch die Zwangsarbeit.
Museum informiert auch über Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene
Während dem zweiten Weltkriegs mussten im Hochofenwerk, auf Werften und in anderen Lübecker Industriebetrieben, viele Menschen leiden und hart arbeiten. Das sieht der Besucher unter anderem in einem kleineren Teil der Dauerausstellung. Dieser beschäftigt sich zum Beispiel mit der Fender Werft, welche im Jahre 2002 als letzte der großen Lübecker Werften aufgegeben hat.
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