Hamburger Sternwarte: Obwohl die Sternwarte zu damaligen Zeiten als eines der bedeutendsten Gebäude galt, ist sie heute eher unbekannt. Seit 2008 gehört die Anlage zu den „national bedeutsamen Kulturdenkmälern“ und wurde 2019 nach großen Sanierungsarbeiten wiedereröffnet.
Die Geschichte der Sternwarte
Im frühen 19. Jahrhundert liegen die Anfänge der Sternwarte Hamburgs. Der Feinmechaniker Herr Repsold gründete im Jahr 1802 ein kleines, privates Institut über dem Hafen auf dem Stintfang. 1825 wurde es nach der napoleonischen Besatzung wiedereröffnet und im Jahr 1833 vom Senat Hamburgs übernommen.
Der Standort inmitten der Stadt wurde jedoch zu einem Problem. Die schnell wachsende Metropole mit elektrischem Licht und schmutziger Luft erschwerte die Arbeit der Sternenforscher.
Daher siedelte die Sternwarte im Jahr 1912 nach Bergedorf um, wo sie eine der bedeutendsten und größten Anlagen Europas war. Aufgrund von Himmelsbeobachtungen konnten Astronomen schon vor mehr als 100 Jahren Uhrzeiten zehntelsekundengenau bestimmen. Damals war sie sehr wichtig für die Hafenstadt, da Kapitäne auf genaue Uhrzeiten und Sternenkarten angewiesen waren. Auf einer Lichtzeichenanlage wurden die Messwerte im Hamburger Hafen angezeigt. Um 12 Uhr fiel der große, schwarze Zeitball herunter und war auch für Schiffkapitäne sichtbar, die weit weg waren.
Im zweiten Weltkrieg diente die Sternwarte zu militärischen Zwecken. Berechnungen für den aerodynamischen Flugzeugbau, Überwachung der Sonnenfleckentätigkeit und Störungen von Kurzwellenübertragungen waren zu dieser Zeit die Aufgaben der Sternenforscher. Fast unbeschädigt überstand die Warte den Krieg und kehrte schnell wieder zum normalen Betrieb zurück.
Die Hamburger Sternwarte heute
Besucht werden können der Kuppelbau und die vielen, weiteren historischen Gebäude samstags und sonntags. An diesen Tagen werden auch Führungen über das Gelände angeboten. An anderen Wochentagen gibt es zu bestimmten Zeiten besondere Veranstaltungen, an denen Gäste unter anderem durch die Teleskope selbst Sterne beobachten können. Neben den Instrumenten ist große Bibliothek vorhanden, die eine weitere Hauptattraktion darstellt. Sie besteht seit der Gründung und umfasst rund 70.000 Bände.
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