Europa-Park lenkt ein und überarbeitet Attraktion „Dschungel-Floßfahrt“. Die Darstellung schwarzer Menschen hatte für Kritik gesorgt. Zwei Studenten aus Freiburg verstehen die Thematisierung als nicht zeitgemäße Romantisierung der Kolonialgeschichte. Die Inhaberfamilie Mack nimmt sich die Kritik zu Herzen und eine umfangreiche Überarbeitung einer der ältesten Attraktionen des Themenparks angekündigt.
Der Bereich der „Dschungel-Floßfahrt“ soll nach den Rassismus-Vorwürfen mit Hochdruck modernisiert werden. Das Fahrgeschäft wurde bereits im Jahr 1978 eröffnet und zählt somit zu den ältesten Attraktionen in dem baden-württembergischen Freizeitpark.
Im Laufe der letzten Jahre wurde immer mal wieder Kritik an der Thematisierung laut. Laut einem Bericht der Badischen Zeitung hat Engelbert Gabriel, Sprecher der Geschäftsleitung des Europa-Park, nun erklärt, dass man das Fahrgeschäft bereits im kommenden Jahr überarbeiten wolle. Die Arbeiten an der „Dschungel-Floßfahrt“ und dem umliegenden Areal werden mindestens ein Jahr in Anspruch nehmen.
„Das ist ein Riesenbereich, der da umgebaut wird“, erklärt Gabriel gegenüber der Zeitung. Eine Renovierung der „Dschungel-Floßfahrt“ war bereits seit einigen Jahren in der Planung, bislang jedoch nicht umgesetzt. Europa-Park-Geschäftsführer Michael Mack kündigte eine Umgestaltung bereits im Jahr 2017 als Reaktion auf einen kritischen Artikel in der WirtschaftsWoche an.
Die Gründe, aufgrund deren die Neuausrichtung der Attraktion bislang stets verschoben wurde, sind nicht bekannt. Seit gut einem Jahr sieht sich Deutschlands größter Freizeitpark allerdings noch stärker in der Kritik. Soziale Netzwerke haben daran einen beträchtlichen Anteil. „Wir nehmen die Vorwürfe sehr ernst“, erklärte Engelbert Gabriel. Deshalb seien bereits jetzt Sofort-Maßnahmen ergriffen und einzelne Figuren ausgetauscht worden.
In einer Szene, in der ein Mensch an einer Seilbahn unter einem Korb mit einem Affen fährt, wurde eine dunkelhäutige Figur mit einer hellhäutigen Figur ausgetauscht. Diese Darstellung sei „regelrecht rassistisch“ gewesen, erklärte die Ethnologie-Studentin Sophia Hiss in der Badischen Zeitung. Insgesamt romantisiere die „Dschungel-Floßfahrt“ die Kolonialgeschichte und bediene den Stereotyp der Überlegenheit Weißer gegenüber Ureinwohnern.
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