Edeka: Coronakrise bringt Freud und Leid zugleich

Coronakrise bringt Einzelhandel Freud und Leid zugleich.

Corona Edeka Einzelhandel

Edeka, Aldi und Lidl konnte sich einige Wochen über Hamsterkäufe und Umsatzsprünge freuen. Die Panik in Teilen der Bevölkerung scheint sich nun zu normalisieren, was die Händler vor das Problem stellt, dass die Kunden ausbleiben. Ein triftiger Grund für Discounter und Supermärkte, die Geschäfte wieder hochzufahren. Der Einzelhandel ist seit Wochen ein Garant für Schlagzeilen. Dabei tendieren die Überschriften zwischen Luftsprüngen und Depression. In vielen Bereichen, die nichts mit Lebensmitteln zu tun haben, herrscht Tristesse.

Der deutsche Einzelhandel befürchtet laut Tagesschau bis zu 50.000 Insolvenzen. Während der vierwöchigen Schließungen von Geschäften aus dem Nicht-Lebensmittel-Bereich habe die Branche bereits rund 30 Milliarden Euro Umsatz verloren, der auch nicht wieder zu bekommen sei, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth. Die Zahl von 50.000 Insolvenzen erwartet der HDE deshalb, weil das Eigenkapital vieler Unternehmen vor allem angesichts hoher Mietforderungen nicht ausreiche. Betroffen seien sowohl große Filialunternehmer als auch kleine Geschäfte.

Aktuelle Zahlen der Gesellschaft für Konsum (GfK) zeigen zudem auf, dass die Zahl der Kunden in den Geschäften abnimmt. Mitarbeiter im Einzelhandel würden derzeit eher Überstunden abbauen statt aufbauen. Einige Stimmen aus Politik, Wirtschaft und Handel halten es sogar für möglich, dass die deutsche Wirtschaft in eine tiefe Rezension stützt. Kunden hätten sich ausreichend mit Produkten eingedeckt und halten sich außerdem aufgrund der ungewissen Lage mit größeren Anschaffungen zurück. Die Händler müssen darauf reagieren, wodurch der Konkurrenzdruck wieder zunehmen könnte.

Ein sicheres Indiz dafür sind die Werbeprospekte und Handzettel, die seit einigen Tagen wieder zunehmend auftauchen. Bislang hatten viele Händler auf diese direkte Art der Werbung verzichtet, um Anstürme auf Filialen und bestimmte Produkte zu vermeiden. Da sich die Bedingungen aber geändert haben, setzen Händler jetzt wieder auf die Zusammenarbeit mit Werbeprofis wie Rabato. In den Innenstädten leiden die Händler dennoch unverändert. dm-Chef Christoph Werner erwähnte zum Beispiel in einem Interview, dass sein Unternehmen einen Rückgang beim Umsatz verzeichne. Den Grund dafür sieht er in der Angst vieler, sich zurzeit in der Innenstadt aufzuhalten.

Derweil scheint die Verfügbarkeit von Lebensmitteln und essentiellen Produkten deutschlandweit gesichert. Rainer Huber, Sprecher der Geschäftsführung von Edeka Südwest, befürchtet hierzulande keinen Lebensmittelnotstand. Die Märkte hätten einige Wochen lang eine erhöhte Nachfrage nach Grundnahrungsmitteln wie Mehl, Konserven und Hygieneprodukten verzeichnet. Daher habe es phasenweise vereinzelt zu Lücken in den Regalen kommen können, doch diese seien in der Regel wieder rasch aufgefüllt worden. Verbraucher sollten immer bedarfsgerecht und in haushaltsüblichen Mengen kaufen. „Grundsätzlich gab und gibt es ausreichend Lebensmittel und andere Produkte des täglichen Bedarfs“, stellt Rainer Huber laut einem Bericht von Baden Online klar.

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