Burg Vischering: So, wie sich Kinder eine Ritterburg vorstellen

Burg Vischering

So die Drei-Burgen-Stadt Lüdinghausen im südlichen Münsterland stets einen Besuch wert ist, ist die Burg Vischering zweifellos die Hauptattraktion der Stadt. Mit ihrem Kindermuseum ist sie ein tolles Ausflugsziel für die ganze Familie.Aber auch die beschauliche Altstadt, die von zahlreichen Gräften umflossen wird und die Renaissanceburg Lüdinghausen haben einen Besuch verdient.

Die Burg Vischering ist mit Sicherheit eine der schönsten Wasserburgen der Region: Hervorragend erhalten, entspricht sie wohl am ehesten dem Bild, das sich die meisten Menschen seit ihrer Kindheit von einer typischen „Ritterburg“ machen. Bis heute hat die Burg Vischering trotz zahlreicher Umbauten ihren wehrhaften Charakter bewahren können und fasziniert Jung und Alt gleichermaßen. Schon, wenn der Besucher über die Zugbrücke die befestigte Vorburg betritt und sich die trutzige Hauptburg vor seinem Auge aus der großen Gräfte erhebt, wähnt man sich direkt ins Mittelalter zurückversetzt.

Im Jahr 1271 wurde die Burg Vischering vom Fürstbischof Gerhard von der Mark aus Münster als Bastion gegen die Konkurrenz der Ritter von Lüdinghausen erbaut: Diese hatten im 12. Jahrhundert die Burg Lüdinghausen als Lehen vom Kloster Essen-Werden erhalten und ebenfalls 1271 die Wolfsburg im Süden von Lüdinghausen errichtet. Um die Herrschaft des Fürstbischofes zu sichern, herrschte fortan in seinem Namen auf Burg Vischering der Droste von Wulfheim, dessen Familie später den Namen „zu Vischering“ annahm.

Errichtet wurde die Hauptburg auf einem Unterbau aus Pfählen in einer von der Stever gespeisten Gräfte. Umgeben war sie von einer Ringmauer, in die auch die Burggebäude integriert wurden. Auf einer separaten Insel in der Burg Vischering, die wiederum von Wassergräben umgeben war, wurden die Wohn- und Wirtschaftsgebäude typischerweise in die Vorburg ausgegliedert.

So hätten Feinde zuerst den äußeren Verteidigungsring überwinden müssen, bevor die Rundburg erstürmt werden konnte. Gesichert war die Burg Vischering durch zwei Zugbrücken, die Gräfte, Schießscharten und Wehrgänge. Somit gut geschützt, wurde die Burg Vischering auch in den nächsten Jahrhunderten von menschlichen Feinden niemals eingenommen.

Erst einem großen Feuer im Jahre 1521 gelang es, einen Teil der Hauptburg zu zerstören. Nach dem Wiederaufbau auf den alten Fundamenten und im Stil der Renaissance verlor die Burg Vischering durch die sich weiterentwickelnde Waffentechnik als Verteidigungsbollwerk an Bedeutung, behielt aber bis heute ihr trutziges Aussehen. Im 16. Jahrhundert wurden dann auch die Innenräume wohnlicher gestaltet, die heute ein Kulturzentrum des Kreises Coesfeld beheimaten. Ein Museum lässt in den Mauern der Hauptburg die Vergangenheit wieder lebendig werden.

Die Burg Vischering bietet sich durch ihr Flair als mittelalterliche Trutzburg besonders als Ausflugsziel für Familien mit Kindern an. In der Vorburg findet sich darüber hinaus ein kleines, aber sehr sehenswertes Kindermuseum. Hier kann der Nachwuchs das Mittelalter hautnah erleben: Kettenhandschuhe können befühlt, das Gewicht von Rüstungen gehoben oder Helme aufgesetzt werden, während „Bernhard der Knappe“ von seinem Leben erzählt und Rittersättel auf junge Nachwuchsrecken warten. Nicht verpassen sollte man hier im ersten Stock die Hausgeräteausstellung oder die Kutschen im Nebenraum.

Im Vorhof der Burg Vischering bietet ein besonders hundefreundliches Café-Restaurant mit Biergarten neben Kaffee und Kuchen unter anderem Gruppen die Möglichkeit, einmal wie die alten Ritter zu speisen. Rund um die Gräfte laden Rundwege zum Spazieren ein. In nur wenigen Minuten erreicht der Besucher so über den Kapitelweg die Renaissanceburg Lüdinghausen. Hier findet sich auch ein Radverleih. Aber auch als Zwischenziel einer Radtour – zum Beispiel von Haltern aus – ist die Burg Vischering sehr zu empfehlen.

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