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Angst vor politischer oder religiöser Verfolgung, Armut und Hunger: Das sind die häufigsten Gründe dafür, dass Menschen ihre Heimat verlassen – gestern wie heute. Im 19. und 20. Jahrhundert migrierten mehr als fünf Millionen Menschen, vorwiegend Deutsche, von Hamburg aus per Schiff.
Auf ihre Passage warteten sie in einer eigens zu diesem Zweck errichteten Stadt – der sogenannten Ballinstadt in Hamburg-Veddel. In den rekonstruierten Hallen informiert heute das Auswanderermuseum BallinStadt über ihr Schicksal und die Geschichte der Migration weltweit.
Auswanderermuseum BallinStadt als Empfehlung
In seiner Dauerausstellung beleuchtet das Auswanderermuseum in drei Häusern unterschiedliche Aspekte der Migration. So präsentiert es in Haus 1 unter dem Motto „Hafen der Träume“ die Rolle Hamburgs für die Auswanderungswellen im 19. und 20. Jahrhundert. Allein zwischen 1850 und 1934 emigrierten über den Hamburger Hafen 5,2 Millionen Menschen zumeist in die USA. Die Hansestadt war damit bedeutendster Ausreiseort Europas.
Zwischen 1901 und 1907 hatte der Reeder Albert Ballin auf der Elbinsel Veddel eigens für die Auswanderer eine aus mehr als 30 Gebäuden bestehende „Auswandererstadt“ errichten lassen. Die Hallen, deren Rekonstruktionen die heutigen Ausstellungsräume beherbergen, bildeten eine komplette Stadt für bis zu 5.000 Menschen. Da die Auswanderer teilweise Wochen auf ihre Abfahrt warten mussten, war sie mit Schlaf- und Speisesälen, Krankenstation, Kirche und Synagoge ausgestattet.
Dauerausstellung zu Aspekten der Migration
Die Hauptausstellung vom Auswanderermuseum BallinStadt mit dem Titel „Welt in Bewegung“ befindet sich in Haus 2. Sie präsentiert vier Epochen Geschichte der Auswanderung: Die erste beginnt im 16. Jahrhundert mit der Eroberung und Kolonialisierung Amerikas, eine zweite umfasst das 19. Jahrhundert bis zum Beginn des ersten Weltkrieges 1914.
Die dritte Epoche umfasst die Zeit vom Beginn des ersten bis Ende des zweiten Weltkrieges, in jener Phase bestimmten Flucht und Vertreibung das Schicksal von Millionen Menschen. Die vierte Epoche reicht von 1945 bis zur Gegenwart. Die Besucher lernen Auswanderer aus allen vier Epochen kennen und begleiten sie auf ihrem Weg in die neue Heimat. Dokumentiert werden ganz unterschiedliche Schicksale – etwa das eines britischen Pilgers im Amerika des 17. Jahrhunderts, eines indischen Vertragsarbeiters im 19. Jahrhundert in Afrika oder eines türkischen „Gastarbeiters“ im Nachkriegsdeutschland.
Persönliche Geschichten einzelner Ein- und Auswanderer
Auch in Haus 3 stehen unter dem Titel „Lebenslinien“ die persönlichen Geschichten einzelner Ein- und Auswanderer im Mittelpunkt des Museums. Außerdem gibt die dortige Ausstellung einen Ausblick auf die Migrationsbewegungen und Bevölkerungsentwicklungen der Zukunft.
Zugleich wird eine Brücke zu den Nachfahren der Auswanderer geschlagen, die nach ihren Wurzeln suchen. Anhand der damaligen Passagierlisten können sie die eigene Familiengeschichte nachvollziehen, ähnlich wie das im US-amerikanischen Einwanderermuseum auf Ellis Island in New York möglich ist.
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