Zoo Odessa: Daten, Fakten und Geschichte von dem Zoo in der Ukraine. Die Idee, in der südukrainischen Hafenstadt Odessa einen Zoo zu gründen, ist zum ersten Mal am Vorabend der Feier vom 100-jährigen Jubiläum der Stadt entstanden. Derart entstand im Jahr 1889 bereits eine Skizze und ein Entwurf vom „Tiergarten in der Polizejskaja Straße am Bruch“. Der Plan konnte allerdings nicht so schnell wie gewünscht umgesetzt werden.
Der nächste Schritt zur Gründung des Zoos wurde dann im Jahr 1914 vollzogen. Es wurde ein Projekt für den Bau des Tiergartens auf dem Territorium vom botanischen Garten erstellt, welches in der Folgezeit auch vom Rathaus genehmigt wurde. Der 1. Weltkrieg und der später folgende Bürgerkrieg machten aber auch diese Pläne zunichte.
1922 war es dann soweit, am Primorskij Boulevard und somit in der Nähe des unteren Gartens des Woronzowskij Palastes wurde mit dem Bau des Zoos von Odessa begonnen. Heinrich Wladimirowitsch Beisert, Leiter des Vereins „Südklima“ gilt noch heute als Schrittmacher des Projektes.
Die Arbeiten an dem Zoo waren vielfältig: Grotten für Bären, Löwen und Tiger wurden errichtet, Wasserbecken für Vögel gegraben und Berge für Ziegen geschaffen. Dennoch war die Umsetzung von vielen Herausforderungen begleitet. Die Finanzierung war immer mal wieder nicht gesichert und auch die Unterbringung der Tiere löste allerhand Kritik aus. Die Stadtregierung sah sich daher gezwungen, den noch jungen Zoo wieder zu schließen.
Im Dezember 1927 folgte ein weiterer Anlauf in Form eines Wettbewerbes, aus dem drei Projekte zur Umsetzung ausgewählt wurden. Der Bau des zweiten Zoos an der Arkadijskaja Straße wurde im Jahr 1929 begonnen. Die Fehler der Vergangenheit wurden nicht wiederholt, die Konzeptphase war dementsprechend langwierig.
Als Ergebnis wurden umfangreiche Landschaftsarbeiten durchgeführt, Dämme errichtet und die „Kaukasusberge“ aufgeschüttet. Die Stadtregierung wollte den Zoo zumindest teilweise bereits im Jahr 1930 eröffnen. Der Verein „Südklima“ hatte bereits eine Tiersammlung für den zukünftigen Zoo zusammengetragen. Doch auch dieses Projekt wurde nicht verwirklicht. An das Projekt erinnert heute nur noch der Straßenname Zooparkowaja.
Heinrich Wladimirowitsch Beisert wollte trotz aller Rückschläge nicht aufgeben.1933 wurde ihm die Leitung einer Abteilung des 4. Staatstiergartens am Privoz übergeben. Die Anstalt selbst gehörte dem Staatszirkus, welcher seinen Tiergarten einige Jahre im Staatsgarten und dann auch auf dem Privoz-Territorium unterbrachte.
In dieser Zeit beschloss die Stadtregierung in Odessa, den 1. Christlichen Friedhof zu schließen. Am Ende der 1930er Jahre sind auf dem Territorium des Friedhofs der Illitsch-Park und der Zoo entstanden. Jedoch das einzige Archivdokument, das die Eröffnung des Zoos in einem neuen Ort, in der Straße Nowoschtschepnoj Riad 25, bestätigte, war der Vortrag des Zoodirektors H. Beisert im Exekutivkomitee des Arbeitnehmerrats vom Illitschiwsk-Bezirk am 16. März 1945. Er berichtete, dass der Zoo Odessa im Jahr 1937 auf dem Territorium vom Illitschiwsk-Park eröffnet wurde, und zwar ohne staatliche Zuweisungen, und dass er aufgrund des Rentabilitätsprinzips existierte. Die Eröffnung des Zoos für Besucher fand 1938 statt. In diesem Ort, in der Stadtmitte, in der Nähe vom berühmten „Privoz“ befindet sich der Zoo bis heute.
1992 entsprechend dem Gesetz der Ukraine über „Naturschutzfond“ bekam der Zoo den Status des Schutzgebietes gesamtstaatlicher Bedeutung und trat dem Bestand des Umweltschutzfonds der Ukraine bei. Die Tiersammlung im Odessa-Zoo verfügt über 250 Tierarten und zählt 1200 Exemplare auf. Beim Zoo gibt es auch ein Aquaterrarium.
Im Odessa-Zoo befinden sich mittlerweile seltene Tiere (24 Arten), die in das Rote Buch der Internationalen Umweltschutzunion, in die Europäische Rote Liste und in das Rote Buch der Ukraine eingetragen sind. Viele von denen vermehren sich erfolgreich. Das sind z. B.: Leoparden aus dem Fernen Osten, Przewalski-Pferde, turkmenische Halbesel, europäische Wildschafe, Mantelpaviane, braune Bären, Steppenkraniche, Würgfalken, Uhus und viele andere.
Die wissenschaftliche Spezialisierung des Zoos: „Seltene und aussterbende Tiere im Süden der Ukraine“. Hier wurde die einzige in der Ukraine Tierzuchtfarm für Unterhalt und Vermehrung von Raubvögeln und Eulen gegründet. Die auf der Farm aufgezüchteten Würgefalken werden in ihre natürliche Umwelt zurückgebracht, indem sie in Neste von wilden Vögeln eingesetzt werden.
Der Unterhalt der wilden Tiere bestimmt die Ausschließlichkeit von Zoos. Gerade die Zoos sind die Orte für Rettung von seltenen und bedrohten Tierarten, da Menschen heutzutage, in der Zeit der neuen Technologien und Digitalisierung, immer weniger Platz für wilde Natur und Tiere lassen.
Der Odessa-Zoo ist der einzige Zoo in der Ukraine, wo sich die indischen Elefanten vermehren konnten. Heute sind sie glückliche Eltern für drei kleine Elefantenkinder.
1992 bekam das glückliche Paar ihr erstes Kind. Der Kleine hieß Sim Elefant, bekannter ist er unter dem Namen „Fantik“, er ist jetzt auch einer der Artisten eines europäischen Wanderzirkus. Er wurde von seiner „Stiefmutter“ – der Leiterin der Abteilung für Raub- und Rüsseltiere L. N. Popova künstlich aufgefüttert.
1998 kam ein Elefantenmädchen auf die Welt, ungefähr 90 kg schwer. Sie hieß Tendy und momentan befindet sich im Zoo in Charkiw.
2004 Tarun und Wendy bekamen das dritte Kind namens Dukе. Im Odessa-Zoo im Laufe einiger Jahre bekamen auch die seltenen Tierarten – Amurleoparden – seinen Nachwuchs. Sie hausen im Fernen Osten. Der Amurleopard wird als eine der schönsten und seltensten Katzen der Tierwelt bezeichnet. In der Natur leben heute nicht mehr als 40 Tiere dieser Art und sie fallen unter den Schutz der Internationalen Umweltschutzunion.
Heute ist der Zoo in Odessa eine wissenschaftliche Forschung- und eine kulturelle Bildungsinstitution, welche auch ein Objekt des Umweltschutzfonds der Ukraine gesamtstaatlicher Bedeutung ist.
Die wichtigsten Aufgaben des Zoos:
• Formierung und Unterhalt der Tiersammlungen
• Erhalt und Zucht der Tiere unter künstlichen Bedingungen, in erster Linie solcher, die aussterben und die in das Rotbuch der Ukraine und in die Internationalen Roten Listen eingetragen sind
• Wiedereinführung in die natürliche Umwelt der in der Unfreiheit aufgezüchteten Tieren
• Durchführung der wissenschaftlichen Forschungsarbeiten
• Durchführung der Erziehungs- und Bildungstätigkeit im Bereich der Ökologie, des Umweltschutzes, der Ethologie, Zoologie, Jagdwirtschaft und Tierzucht
• Ermöglichung von verschiedenen Formen der Dienstleistungen
• Erschaffung der entsprechenden Erholungsbedingungen für die Bevölkerung und gleichzeitige Erhaltung der günstigen Bedingungen für die Tierhaltung.
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