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100 Milliarden Euro Umsatz im Weihnachtsgeschäft – das ist ein Rekord. Die kleinen Einzelhändler melden allerdings nur durchwachsene Zahlen. Der Handelshauptverband in Düsseldorf erklärte kurz vor Heiligabend, dass das Weihnachtsgeschäft bislang „höchstens zufriedenstellend und sehr durchwachsen“ verlaufen sei.
Für NRW werde ein leichtes Plus von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr prognostiziert. Ob das Ziel erreicht wurde, ist bislang unklar. Mit Sonderaktionen wie dem „Black Friday“ oder „Cyber Monday“ haben sich viele Händler offenbar ins eigene Fleisch geschnitten. „Die Kaufkraft fehlt uns jetzt“, bedauerte Thomas Schäfer vom Handelsverband Westfalen-Münsterland, der rung 1.000 Einzelhändler vertritt.
100 Milliarden Euro Umsatz im Weihnachtsgeschäft
Zahlreiche Kunden hätten sich bereits an den beiden Aktionstagen reichlich mit Geschenken für Weihnachten eingedeckt. Eine Einschätzung, die der Handelsverband Aachen Düren Köln laut WDR teilt. Dauerthema ist auch die Konkurrenz durch große Internet-Händler, die dem lokalen Einzelhandel zusehends zu schaffen macht.
Zielgerichtete Marketingmaßnahmen wie die Zusammenarbeit mit Prospektspezialisten wie kimbino würden die Kunden zwar erreichen, doch gerade die jüngeren Kunden setzen verstärkt auf Online-Shops. Bestseller im Weihnachtsgeschäft 2019 waren nach ersten Auswertungen Smartphones, Tablets und tragbare Lautsprecher. Auch Klassiker wie Schmuck, Parfüm und Bücher fanden guten Absatz.
Ladenhüter waren Winterbekleidung und Schuhe
Ladenhüter waren vor allem Winterbekleidung und Schuhe. Aufgrund des milden Winters habe es nach diesen Produkten kaum Nachfrage gegeben. „Das spüren vor allem die großen Modehäuser in den Innenstädten“, erklärt der Handelsverband NRW. Vielen Kunden lassen sich zudem Zeit mit der Kaufentscheidung und warten den Schlussverkauf Ende Januar 2020 ab.
Die Verbände in NRW melden eine weitere Beobachtung: Ladengeschäfte in Städten mit besonders schönen Weihnachtsmärkten machen vergleichsweise mehr Umsatz. Der Kölner Handels-Hauptgeschäftsführer Jörg Hammel führt dies auf Gäste aus den Niederlanden und Belgien zurück, die Weihnachtsmärkte besuchen und bei der Gelegenheit auch gleich Geschenke kaufen.
Klimawandel ändert Kaufverhalten der Kunden
Der Klimawandel scheint sich nicht nur in vergleichsweise milden Temperaturen im Winter zu äußern, sondern auch zu einem Umdenken der Menschen zu führen. „Wir haben von ganz vielen Kunden gehört, dass sie inzwischen wieder lieber vor Ort einkaufen als im Internet, und dass dies auch mit dem Klimawandel zu tun habe“, heißt es vom Handelsverband Arnsberg.
Sprecherin Karina Brühmann interpretiert das Verhalten als Wunsch der Kunden, die Paketflut einzudämmen. Viele Händler glauben, dass die Umsätze in den Tagen nach Weihnachten noch einmal anziehen werden. „Viele werden Gutscheine oder Geldgeschenke einlösen. Das bringt noch einmal einen Nachschlag. Für Dreiviertel der Händler in NRW ist diese Zwischenzeit besonders wichtig“, erklärt die Düsseldorfer Handelszentrale.
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