Das Holstentor: Informationen zu Lübecks Wahrzeichen

Boris Raczynski

Das Holstentor in Lübeck ist neben dem Brandenburger Tor in Berlin das wohl bekannteste Tor Deutschlands. Sogar im Hansa-Park steht eine Kopie. Der mächtige Backsteinbau diente dabei von Anfang an mehr als allein der Verteidigung. Vielmehr symbolisierte er stets auch Wirtschaftsmacht, Reichtum und das Selbstbewusstsein der mittelalterlichen Hansestadt und ihrer Bürger. Es ist das stolze Symbol der Geschichte Lübecks als reichsfreier Stadt und ihrer Vormachtstellung im Ostseeraum – und ein Inbegriff aller Vorstellungen von Hanse, Handel, Macht und Reichtum, mithin von allem, was die historische Bedeutung Lübecks ausmacht.

Errichtet wurde das eindrucksvolle Beispiel spätmittelalterlicher Backsteingotik in den Jahren 1464 bis 1478. Zwischen den beiden trutzigen Türmen mit kegelförmigen Dächern liegt der Mittelbau mit Durchgang, in dem sich früher ein Tor befand. Die zur Stadt liegende Seite des Holstentors zeigt eine kunstvoll gestaltete Fassade mit vielen Fenstern. Die stadtabgewandte Seite hingegen ist mit Schießscharten gespickt. 30 Kanonen standen einst dahinter bereit, um die Stadt im Ernstfall zu verteidigen. Bis zu 3,50 Meter dick sind die Mauern des Wehrbaus.

Das Holstentor als Symbol der Macht der Hanse

Von 1863 bis 1871 ließ die Stadt das Holstentor restaurieren, nachdem der Senat der Stadt mit nur einer Stimme Mehrheit gegen den Abriss des maroden Baus gestimmt hatte. Die Inschriften über dem Durchgang wurden am Ende der Sanierung angebracht: „Concordia domis foris pax“ – Eintracht im Inneren, Friede nach Außen, mahnt die lateinische Inschrift auf der stadtabgewandten Seite. Das S.P.Q.L. auf der inneren Seite steht für „Senatus populusque Lubecensis“ – Senat und Volk Lübecks in Abwandlung des berühmteren S.P.Q.R. auf den römischen Feldzeichen.

Bei näherer Betrachtung des Holstentors fällt auf, dass der Südturm stark geneigt und eingesunken ist. Ursache ist der morastige Boden. Zwar erhielten die beiden Türme bereits bei der Errichtung im 15. Jahrhundert Fundamente aus Pfählen, dem Mittelbau fehlt aber eine solche Unterlage. So sackten die Türme ungleichmäßig ein und neigten sich wegen des Drucks des mächtigen Mittelbaus einander zu. Erst bei erneuten Restaurierungsarbeiten 1933/34 konnte diese Bewegung aufgehalten werden.

Dauerausstellung mit dem Titel „Die Macht des Handels“

Seit 1950 befindet sich im Inneren des Holstentors ein Museum. Die interaktive Dauerausstellung mit dem Titel „Die Macht des Handels“ zeigt unter anderem die Geschichte Lübecks als mittelalterliche Hansemetropole, die Bedeutung der Seefahrt für die alte Hansestadt sowie die Geschichte des Holstentors und seine Entwicklung zum Wahrzeichen. Ein Raum zeigt zudem historische Schiffsmodelle.

Heute ist das Holstentor europaweit in aller Hände: Nachdem es jahrzehntelang den 50-Mark-Schein zierte, prangt es seit 2006 als Prägung auf der Rückseite der deutschen Zwei-Euro-Münze.

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Boris Raczynski

Informationen zum Verfasser

Boris Raczynski

Boris ist als der Herausgeber für Redaktion und Konzeption der Gutschein-Zeitung.de verantwortlich. Freizeitpark Gutscheine sind sein Steckenpferd und so durchstöbert er gemeinsam mit dem Team täglich das Internet nach tollen Schnäppchen und Rabatten. Freizeit verbringt er bevorzugt mit der Familie. Hobbys sind wichtiger Bestandteil seines Lebens: Bei Reisen fernab vom Mainstream und in der Natur geht ihm das Herz auf. Zudem beschäftigt sich Boris mit 8-Bit-Konsolen und leitet ein Naturschutzprojekt. Sein Motto: Mist, dass der Tag nur 24 Stunden hat!

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