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Der größte Freizeitpark der neuen Bundesländer, das ist Belantis. Er liegt südlich von Leipzig in Sachsen, direkt an der A 38 und hat sogar eine eigene Abfahrt: Leipzig-Neue Harth. Der Park befindet sich auf der 27 Hektar großen Fläche des ehemaligen Braunkohletagebaus Zwenkau und besteht aus acht Themenwelten, auf denen über 60 Attraktionen und Shows verteilt sind.
Hier kommen alle auf ihre Kosten: Süßwassermatrosen, Wissbegierige und Wagemutige. Der Park gehört zu den neueren Freizeiteinrichtungen, denn er öffnete seine Tore erstmals am 1. April 2003. Bis dahin gab es in Ostdeutschland keine Freizeitparks in der Art von Heide Park oder gar Phantasialand. Das durfte kein Dauerzustand bleiben.
Nach intensiver Marktforschung wurde Belantis konzipiert. Damit knüpfte man an die Vorkriegsgeschichte an. Denn immerhin besaß Leipzig von 1914 bis 1932 mit dem Luna-Park am Auensee das „größte Vergnügungsetablissement Deutschlands“. Gut 70 Jahre später also gab es endlich wieder einen Vergnügungspark in Ostdeutschland.
Belantis: Die Welt liegt zu Füßen
Ab 24. März 2018 werden also wieder Besucher in den Park strömen und die vielen Attraktionen, über 60 an der Zahl, in der liebevoll gestalteten Parkanlage nutzen können. Die Themenwelten sind ein wahrer Schatz für große und kleine Forscher. Viele Epochen und Erdteile laden die Parkadepten zu spannenden und abenteuerlichen Entdeckungsreisen ein.
Die spektakuläre Reise durch Zeit und Raum führt durch das antike Griechenland, wo auf dem waghalsigen „Götterflug“ Dauerloopings in 22 Metern Höhe den Atem rauben. Weiter geht es durchs finstere Mittelalter ins „Land der Grafen und Ritter“, wo auf einem rasanten „Drachenritt“ Steilkurven bewältigt werden.
Auch Pharaonen, Ritter, Piraten und Indianer begleiten einen auf den verschlungenen Wegen in Belantis. Und plötzlich findet man sich im „Reich der Sonnentempel“ wieder. Dort steht die spektakulärste Achterbahn Deutschlands: Die Mega-Achterbahn „HURACAN“. Sie zählt zu den weltweit steilsten Achterbahnen und überwindet fünf Überschläge in extremer Geschwindigkeit.
Zeit für einige schöne Zahlenspiele
Spaß und Geld. Diese Kombination macht einen Freizeitpark erst möglich. Am Beispiel Belantis hier mal einen kleinen Einblick in die Finanzwelt eines Ferienparks. Belantis erzielt im Jahr in etwas 11 Millionen Euro Umsatz. Ungefähr 70 Prozent der Einnahmen machen die Eintrittsgelder aus. 20 Prozent bringen die Gastronomiebetriebe, die Souvenirshops etwa 10 Prozent.
Geschäfte wären eine tolle Sache, wenn es da nicht auch immer Ausgaben gäbe. Und Ausgaben hat ein Freizeitpark auch reichlich. Jeder Parkbesucher stellt fest: Huch, hier arbeiten aber viele Leute. Stimmt, um einen reibungslosen Parkbetrieb zu gewährleisten sind viele eifrige Hände nötig. Die Personalkosten schlagen im Belantis mit ca. 5 Millionen Euro zu buche. Dazu kommen grob 500.000 Euro für Reparaturen sowie 300.000 Euro Stromkosten.
Bei Freizeitparks dreht sich wenn nicht alles aber doch vieles um Geld. Ein Freizeitpark ist ein Unternehmen. Die Erstinvestition in den Park, also zum Bau des Parkes, betrug damals rund 50 Millionen Euro. Und jetzt das Dilemma: Der Park bietet wegen seiner Nähe zu großen deutschen Städten, insbesondere die geringe Entfernung zur deutschen Hauptstadt Berlin ungeahnte Möglichkeiten.
Neuheiten der ganz anderen Art
Um diesen Trumpf wirklich ausschöpfen zu können, müsste der Park jedoch auf Branchenstandard gebracht werden. Im Klartext: Es müsste kräftig investiert werden. Sowohl flächenmäßig als auch inhaltlich müssten große Anstrengungen unternommen werden, um Belantis zu den ganz Großen der Branche in Deutschland aufschließen zu lassen. Brachliegendes Potential bringt halt keine Gewinne.
Ein Investor wird benötigt. Oder aber die Übernahme durch einen finanzkräftigen Partner. Letzteres ist nun vorgenommen worden. Der spanische Konzern Parques-Reunidos hat den nahe an Leipzig gelegenen Freizeitpark Belantis für 26,5 Millionen Euro erworben. Jetzt können große Projekte endlich verwirklicht werden. Und genau das hat man vor.
In einer Pressekonferenz in Madrid äußerte sich Parques-Reunidos-Chef Fernando Eiroa zu den Zukunftsplänen für Belantis. „Wir haben attraktive Investitionsprojekte für Belantis, die das Erlebnis für die Besucher verbessern – und den Park auf Branchenstandard bringen“, kündigte Eiroa an. Es steht also Großes an.
Die 27 Hektar direkt am Cospudener See, für die sogar schon ein Bebauungsplan vorliegt, können nun zügig erschlossen werden. Pläne dafür gab es schon lange, doch bisher fehlte das Geld. Nun können langfristige Investitionen getätigt werden. Der Freizeitpark wird seine Fläche somit verdoppeln. Mit dem Ausbau wird 2019 gestartet.
In den kommenden drei Jahren soll Dank der notwendigen Investitionen für Belantis ein spürbarer Besucheraufschwung erfolgen. Der Park soll in den nächsten Jahren zu einem „Flagship“-Park weiter ausgebaut werden. Noch in diesem März will der neue Geschäftsführer, Thorsten Backhaus, die genaueren Pläne für Belantis vorstellen. Man darf gespannt sein.
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